Grimmas Oberbürgermeister Matthias Berger (parteilos) wendet sich an Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Wirtschaftsminister Sven Morlok und bittet diese um Unterstützung für den Erhalt der MWL Apparatebau GmbH in Grimma. Die 140 Mitarbeiter des Traditionsunternehmens erhielten am 27. Oktober ihre Kündigungen. Grund für die Schließung soll ein weltweiter Auftragseinbruch sein.

Bereits am 29. Oktober hatte sich Oberbürgermeister Matthias Berger an die niederländische Industriekonzernspitze “Hertel” in Rotterdam gewandt. Nun bat er die Sächsische Regierung um Unterstützung. Im Schreiben an den Ministerpräsidenten führt Berger aus: “Über ein Jahrhundert lang stand MWL Apparatebau GmbH Grimma (ehemals MAG) weltweit für einen hoch innovativen Anlagen- und Apparatebau und bildete in unserer Region den Kern der hier vorhanden Industrie. Deshalb ist nun auch zu befürchten, dass mit der Schließung der MWL Apparatebau GmbH Grimma (ehemals MAG) die nach wie vor in unserer Region vorhandenen Zulieferer in ihrer Existenz bedroht sein werden.”

“MWL Apparatebau – in Grimma die “MAG” – stellt wärmetechnische Apparate und Druckbehälter für die chemische Industrie her. Der Standort in Grimma hat eine über einhundert Jahre anhaltende Tradition. 1867 gründeten die Schlossermeister Hentschel und Selchow eine Werkstatt in Golzern – diese wurde 1872 zur Aktiengesellschaft “Maschinenbau-Aktiengesellschaft Golzern-Grimma” (MAG). 1946 wurden die Besitzer enteignet und zum VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma, später Stammsitz des Kombinates “Chemieanlagenbau Leipzig-Grimma”. Der Hertel-Konzern hatte das Werk 2004 aus der Insolvenz übernommen.

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