Heute ist der Tag, an dem symbolisch der geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied markiert wird. Angenommen Frauen und Männer bekommen den gleichen Stundenlohn, dann hätten Frauen bis zum heutigen Tag, dem 20. März, umsonst gearbeitet, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden.

Hierzu erklärt Christopher Colditz, Landessprecher der Landesarbeitsgemeinschaft betrieb&gewerkschaft: “Immer dann, wenn ein Mann einen Euro verdient, hat eine Frau gerade mal 78 Cent verdient. In Deutschland gibt es seit 15 Jahren eine Entgeltungleichheit, zwischen Männern und Frauen, von über 20 Prozent. Das ist ein Armutszeugnis für Deutschland! Auch das 31 % der Frauen für Niedriglöhne arbeiten und über 700.000 Frauen zusätzliches Geld vom Amt beziehen müssen.

Dies wirkt sich nicht nur auf das Gehalt der Frauen, sondern später auch auf die Rente aus, so dass am Ende eines Arbeitslebens Frauen niedrigere Renten als Männer erhalten und als Rentnerinnen oft entsprechend ärmer sind.

Damit gehört das wirtschaftlich starke Deutschland derzeit zu den Schlusslichtern Europas in Sachen Entgeltgleichheit. Das ist ein Armutszeugnis für dieses Land und eine Ungerechtigkeit mit der endlich Schluss sein muss!

Es reicht nicht mehr Jahr für Jahr zu analysieren, es muss endlich gehandelt werden. Der Ansatz von Bundesministerin Schwesig zur Transparenz ist wichtig, es reicht aber nicht nur auf ein gesetzliches Auskunftsrecht zu setzen. Arbeit muss nach geschlechtsneutralen Kriterien bewertet werden, es muss ein eigenständiges Verbandsklagerecht her, so dass Frauen im Kampf um gerechtere Bezahlung nicht alleine da stehen. Des Weiteren muss der Grundsatz der gleichen Bezahlung bei gleicher und gleichwertiger Arbeit im allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz verankert werden.

Die ungleiche Bezahlung von Frauen ist kein individuelles, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem!”

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