Zur Abstimmung des Haushaltsbegleitgesetzes zum Doppelhaushalt 2015/2016 im Haushalts- und Finanzausschuss des Sächsischen Landtags erklärt die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke Annekatrin Klepsch: "Wenn ab 2017 in Sachsen der Betreuungsschlüssel im Krippenbereich verbessert wird, verschlechtert sich zugleich die fachliche Betreuungssituation. Was zunächst paradox klingt, ist die Konsequenz der im Haushaltsbegleitgesetz vorgesehenen Veränderung des Kita-Gesetzes.

Verursacht wird das durch die vorgesehene Regelung, parallel zur Verbesserung des Betreuungsschlüssels von 1:6 auf 1:5 künftig im Krippenbereich bis zu 20 % Assistenzkräfte einzusetzen, für die es keinerlei Qualifikationsvoraussetzungen gibt.

Assistenzkräfte sind in der Sächsischen Qualifikations- und Fortbildungsverordnung nicht vorgesehen. Gegenüber allen staatlich anerkannten ErzieherInnen und Sozialpädagogen in den Krippen, die mindestens vier Jahre Ausbildung absolviert haben, ist die Anstellung von Assistenzkräften innerhalb des Personalschlüssels ein Hohn.

Da damit gerechnet werden muss, dass die Kommunen und freien Träger diesen Spielraum aus betriebswirtschaftlichen Gründen nutzen werden, kann es real zu einem Rückgang der Zahl der Erzieherinnen und Erzieher in den Krippen kommen (siehe Tabelle). Das ist mit Sicherheit der falsche Weg zu einer qualitativ besseren Betreuung unserer Jüngsten, denn der Sächsische Bildungsplan erfordert ja gerade besondere Kompetenzen des Fachpersonals bei der frühkindlichen Bildung und Sprachentwicklung.

Statt dieser Mogelpackung der CDU/SPD-Koalition für die frühkindliche Bildung muss die Erzieherinnenausbildung an den staatlichen Berufsfachschulen sowie berufsbegleitend für Tagesmütter und andere Berufsgruppen ausgebaut und finanziert werden.”

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar