Das Staatsministerium des Innern, die Architektenkammer Sachsen und die Ingenieurkammer Sachsen haben heute in Dresden sechs Beiträgen im Wettbewerb um den von ihnen gemeinsam ausgelobten Staatspreis für Baukultur 2015 eine Anerkennung ausgesprochen. Die siebenköpfige unabhängige Jury unter Leitung des Frankfurter Architekten Prof. Michael Schumacher hat in diesem Jahr entschieden, keinen Staatspreis zu verleihen, sondern stattdessen die besten Beiträge mit einer Anerkennung auszuzeichnen. Diese setzten sich gegen 46 Mitbewerber durch. Die Auslobung des Preises, der alle zwei Jahre verliehen wird, stand unter dem Motto "Baukunst schafft Orte der Begegnung".

Mit dem diesjährigen Wettbewerbsthema wird gezeigt, dass Baukultur ganz lebensnah öffentliche Begegnungsstätten sowie beliebte Treffpunkte schafft und damit die Kommunikation zwischen Menschen belebt. Der Staatspreis für Baukultur hat anspruchsvolle Bewertungsmaßstäbe. Die Auslobung des diesjährigen Preises hat zur regen Teilnahme angespornt: Mit 52 Beiträgen gab es so viele Einreichungen wie noch nie zuvor. Die Bandbreite der heutigen sechs Auszeichnungen zeigt, dass in Sachsen ein qualitativ hochwertiges und kreatives Niveau bei der Lösung ganz unterschiedlicher Bauaufgaben besteht. Die Spannweite reichte dabei vom Hochschulbau über den öffentlichen Platz bis hin zu Gesellschaftsräumen.

Mit den diesjährigen Auszeichnungen werden Beiträge gewürdigt, die insbesondere Qualität, Funktionalität, Innovation und den Umgang mit Ressourcen vereinen und vorbildhaft das Zusammenwirken von Bauherr, Planer und Bauunternehmen zeigen. Wesentliches Kriterium der Auszeichnungen war, ob das Objekt einen herausragenden Beitrag zur Anhebung des Niveaus der Baukultur in Sachsen geleistet hat. Zugelassen zum Wettbewerb waren Projekte, die seit dem Jahr 2005 im Freistaat Sachsen realisiert wurden und das Thema in herausgehobener Weise aufgegriffen haben.

Folgende Bauprojekte haben heute Anerkennungsurkunden erhalten:

  • Das Medienzentrum der Hochschule in Mittweida ist ein überzeugen-des Bauwerk mit einer plastisch gestalteten Fassade in Terrazzooptik. Im Inneren wird ein aufregendes Spiel von Räumen der Begegnung inszeniert – Foyer, Treppenanlagen und Hauptsaal bilden ein attraktives Erlebnis.
  • Das Programmkino Ost in Dresden ist ein Kinokleinod in neuem Gewand. Umgebaut und in seiner Kapazität erweitert, öffnet es seine Fassade zur belebten Straßenkreuzung am Altenberger Platz.
  • Der Landschaftspark Oelsnitz entstand auf einer Brache – und zwar auf dem Steinkohleverladebahnhof mitten in der Stadt. Heute zeigt sich das Bahnhofsgelände als Naherholungszentrum: Intensiv gepflegte Flächen wechseln mit naturbelassenen Rekultivierungsflächen.
  • Der ansteigende Technikumplatz mit dem Informationszentrum Mittweida ist eine städtebauliche Bereicherung mitten in der Stadt. Dieser grüne und zugleich städtische Platz mit seiner Ausrichtung auf das historische Technikum ist ein wahrer Ort der Begegnung.
  • Der kleine Schlosshof des Residenzschlosses in Dresden schafft mit seiner technisch anspruchsvollen Überdachung einen Zugang und Empfangsort für die Besucher der Schlossmuseen.
  • Die Halle 14 der Leipziger Baumwollspinnerei verdeutlicht, dass Industriegebäude auch mit geringeren finanziellen Mitteln zu attraktiven, öffentlichen Orten, in diesem Falle zur Ausstellungsfläche für die Künste, werden können. Diese Lösung ist beispielhaft für die Erhaltung von Baudenkmalen durch öffentliche Nutzung.

Im Jahre 2013 wurde die Parkarena in Neukieritzsch mit dem Staatspreis für Baukultur ausgezeichnet. Weitere Preisträger in den zurückliegenden Jahren waren das Hochwasserschutzprojekt am Schwarzwasser in Aue, die Erneuerung der Talsperre Muldenberg/Vogtland, die Umwandlung der Gemeinde Schlema vom Bergbauort zum Kurort, eine Holzbrücke im Forstbotanischen Garten in Tharandt, die Sanierung und neue Nutzung des Industriedenkmals „Stelzenhaus“ in Leipzig und der Umbau eines Stadtbades in Großenhain zum Naturerlebnisbad.

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