Die Wanderausstellung „Geraubte Kinder - vergessene Opfer“ ist vom 13. April bis zum 27. Mai in der Volkshochschule Leipzig zu sehen. Sie thematisiert ein Thema, das bislang nur bruchstückhaft aufgearbeitet wurde. Es handelt sich um den systematischen Raub und die Verschleppung von Kindern durch die Nationalsozialisten aus den besetzten Gebieten im Osten.

Mehrere hunderttausend Kinder wurden während des Zweiten Weltkrieges in der UdSSR, Polen und in der früheren Tschechoslowakei von den deutschen Besatzern ihren Familien entrissen und verschleppt. Ziel war die sogenannte „Rückholung germanischer Volkssubstanz“ durch Adoption in deutsche Familien.

In dieser Ausstellung werden die Opfergeschichten erzählt, die der Ausstellungsmacher Christoph Schwarz aus Freiburg gemeinsam mit einigen Zeitzeugen zusammengetragen hat. Die Ausstellung versucht, die Öffentlichkeit für das sehr berührende Thema zu sensibilisieren und die Problematik besser verständlich zu machen.

Es ist eine Ausstellung des Vereins „Geraubte Kinder – vergessene Opfer e.V.“, Freiburg, in Kooperation mit der Volkshochschule Leipzig. Der Verein widmet sich der juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen und kämpft für die Entschädigung der Opfer.

Im Rahmen des Begleitprogramms kommen weitere Zeitzeugen zu Wort und schildern ihre Schicksale. Es werden Biografien und Schicksale von Menschen erzählt, die in ihrer Kindheit verschleppt und „eingedeutscht“ wurden.

Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung wird am 12. April um 19 Uhr eröffnet. Christoph Schwarz führt gemeinsam mit dem Zeitzeugen Hermann Lüdeking durch die Ausstellung.

Begleitprogramm zur Ausstellung:

  1. und 27. April, jeweils um 19 Uhr
    Filmvorführung: „Geraubte Kinder aus Europa“ von Christoph Schwarz
  2. Mai um 19 Uhr
    Finissage mit Dariusz Pawlos, Direktor der Stiftung „Polnisch-Deutsche Aussöhnung“ und der Zeitzeugin Barbara Paciorkiewicz, die als Kind aus Lodz verschleppt wurde.

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