Zur Abschaffung der Wahlpflicht zwischen Geschichte und Geografie in der 10. Klasse der Mittel- bzw. Oberschule erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, Cornelia Falken: Zum 1. August 2016 wird der Geschichts- und Geografieunterricht für die 10. Klassen als Pflichtunterricht mit je zwei Stunden an den Mittel- bzw. Oberschulen wieder eingeführt. Die Linke begrüßt diesen Schritt, der eine wichtige Säule in der Vermittlung von historisch-politischer Bildung stärkt.

Die seit 2007 bestehende Pflicht, zwischen Geschichte und Geografie wählen zu müssen, wird abgeschafft. Eine Erhöhung der Schulstunden ist vom Kultusministerium nicht vorgesehen, stattdessen werden Stunden in anderen Fächern gekürzt.

Bereits vor der Einführung der Wahlpflicht war diese nicht nur bei der Linken auf harte Kritik gestoßen. So kritisierten Schulpraktiker bei einer Sachverständigenanhörung auf Antrag der Linksfraktion im April 2007 schon damals einhellig, dass die komplexen Lehrplaninhalte in Klasse 10 keine Abwahl eines der beiden Fächer rechtfertigten. Den Schülerinnen und Schülern würde ein „fundiertes Fachwissen“ vorenthalten und der Übergang von der Mittelschule ans Gymnasium unnötigerweise erschwert. Es ist zu begrüßen, dass sich diese Erkenntnis mit fast 10-jähriger Verspätung auch im Kultusministerium durchgesetzt hat.

Zu kritisieren bleibt allerdings, dass das Kultusministerium auf administrativem Wege eine Änderung der Stundentafel vornimmt, ohne mit den Betroffenen – den Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern und den Lehrkräften – darüber gesprochen zu haben.

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