Wolfgang Topf, Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig, zur Einigung der großen Koalition zur Erbschaftsteuerreform: „Die nun erzielte Einigung zur Reform der Erbschaftsteuer ist überfällig. Die kleinen und mittleren Unternehmen der Region Leipzig sind dringend auf Rechts- und Planungssicherheit angewiesen. Angesichts zahlreicher Nachfolgen, die in der mittelständischen Gründergeneration der frühen 1990er Jahre anstehen, müssen bürokratische und steuerliche Hürden für diese Betriebe auch zukünftig so niedrig wie möglich sein.“

„Durch die Zahlung von Erbschaftsteuer würde gerade kleineren Unternehmen Liquidität entzogen und deren Fortbestand gefährdet. Für Unternehmenserben, die auch die Verantwortung für den Erhalt der Arbeitsplätze übernehmen, ist der Steuernachlass deshalb auch kein Geschenk. Mit dem heutigen Kompromiss sind dennoch Verschlechterungen für die regionale Wirtschaft verbunden. So werden zukünftig deutlich mehr Unternehmen als bisher zur Aufzeichnung der Lohnsumme gezwungen sein. (aktuell geltendes Recht ab 20 Mitarbeiter, Neu ab 5 Mitarbeiter). Positiv zu bewerten ist, dass eine realistischere Vermögensbewertung zur Anwendung gelangt. In der aktuellen Niedrigzinsphase führt die bisherige Berechnungsvorschrift zu utopisch hohen Wertansätzen. Hier kommt man den Unternehmen etwas entgegen, ebenso wie durch eine Investitionsklausel oder eine erweiterte Stundungsregelung. Insgesamt wird sich die Steuerbürokratie durch die Neureglung jedoch weiter erhöhen. Dies ist kein Beitrag zur Beförderung des Unternehmertums in Deutschland.“

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