Die Stadt Leipzig hat heute Reverend Dr. Robert Moore von der Evangelical Lutheran Church in America (ELCA) aus Leipzigs Partnerstadt Houston zum offiziellen Reformationsbotschafter in den USA ernannt. Leipzig wird zum 500-jährigen Jubiläum des Beginns der Reformation im Lutherjahr 2017 unter anderem Gastgeber des größten der fünf „Kirchentage auf dem Weg“ im Vorfeld des Großgottesdienstes in Wittenberg am 28. Mai 2017 sein.

Das Reformationsjubiläum ist auch in den USA von großer Wichtigkeit. Weit über 60 Prozent der Amerikaner gehören einer Glaubensgemeinschaft an, den größten Anteil an den Gläubigen haben evangelische Kirchen. Um in diesem Zusammenhang besonders auf Leipzig aufmerksam zu machen, wurde das Projekt eines „Botschafters der Reformation“ für Leipzig in den USA entwickelt. Es wird von einer Anzahl städtischer bzw. stadtnaher Einrichtungen wie dem Kulturdezernat, dem Bach-Archiv als maßgebliche Koordinationsstelle, der Leipzig Tourist und Marketing GmbH, dem Thomanerchor sowie den Chorherren von St. Thomae inhaltlich getragen und unterstützt.

Der Reformationsbotschafter Reverend Dr. Robert Moore ist in leitender Position für die ELCA tätig. Mit etwa vier Millionen Mitgliedern ist dies die größte und einflussreichste lutherische Kirche in den USA mit Tochterkirchen in der Karibik. Rev. Moore ist mit Leipzig bestens vertraut. Seit 1996 ist er ein wesentlicher Motor der Städtepartnerschaft Leipzig-Houston und wurde wegen dieser Tätigkeit bereits mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Rev. Moore spricht fließend Deutsch, er bringt seit Jahren viele Gruppen zum Bachfest.

Robert Moore wird im Rahmen seiner Tätigkeit unter anderem die Leipzig bezogene Öffentlichkeitsarbeit für die USA in weiten Teilen koordinieren und verantworten sowie konkrete Marketingaktivitäten umsetzen. Er übernimmt diese Aufgabe ergänzend zu seiner Entsendung durch die ELCA nach Deutschland. In Mitteldeutschland wird Rev. Moore Ansprechpartner für seine Landsleute sein, die zum Jubiläum anreisen. Die ELCA wird in der Jubiläumszeit eine ständige Präsenz in Wittenberg unterhalten.

Hier wird Rev. Moore die US-Pilger etwa bei der Suche nach attraktiven Reise- und Ausflugszielen bzw. nach Unterkünften beraten. Das Programm „Botschafter der Reformation“ ist auf drei Jahre angelegt und wird vom August 2016 bis zum Juni 2019, dem 500. Jubiläum der Leipziger Disputation, andauern. Es hat einen finanziellen Umfang von 180.000 Euro, der zum großen Teil von der ELCA, des Weiteren durch die Stadt Leipzig und ihre Kooperationspartner getragen wird.

Leipzig und das Reformationsjubiläum

Leipzig sieht in den Feierlichkeiten zu 500. Jahrestag des Beginns der Reformation eine besondere Chance, seine internationale Bekanntheit und Attraktivität für Besucher zu erhöhen. Im „Sommer der Reformation“ 2017 wartet ein dichtes Programm auf die Leipziger und ihre Gäste. Die Stadt wird Gastgeberin nicht nur des „Kirchentages auf dem Weg“ sein, sondern darüber hinaus auch vom 27. Juni bis zum 7. Juli 2017 für über 1.000 Delegierte der 26. Generalversammlung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen. Außerdem ist sie seit zwei Jahren eine wichtige Station auf dem sächsischen Lutherweg. Bereits seit 2015 vertritt Leipzig die sächsischen Kommunen im zentralen deutschlandweiten Lenkungsausschuss zur Vorbereitung des Jubiläums.

Statements

Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke

„Dank der Tätigkeit von Dr. Robert Moore wird es gelingen, die Aufmerksamkeit vieler Luther-Reisender auf unsere Stadt und ihre vielfältigen Angebote zu lenken“, ist Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke überzeugt. „Er wird bereits jetzt im August zum Jahreskongress der Evangelical Lutheran Church in America in New Orleans aktiv für Leipzig werben und weiterhin gezielt Reiseveranstalter, Journalisten und Hochschulen in den USA ansprechen. Leipzig will sich den internationalen Gästen als offene, tolerante Kulturstadt präsentieren. Dazu tragen auch die vielen Kulturangebote bei. In den Galerien und Museen wird derzeit an mehr als zehn thematischen Ausstellungen gearbeitet. Und auch die Freie Szene bringt sich mit innovativen Projekten ein. Die Spanne reicht vom Jazzfestival ‚re:formare‘ über Off-Theater im sakralen Raum bis hin zu ‘sacrament’, einem Projekt Neuer Musik.“

Reformationsbotschafter Dr. Robert G. Moore

„Für Leipzig, Partnerstadt von Houston/Texas, bin ich seit vielen Jahren aktiv. Für die herausragende Musiktradition und international bedeutsame Veranstaltungen wie das jährliche Bachfest habe ich viele Gäste aus den USA begeistern können. Gruppen, die ich aus Houston begleitet habe, sind fasziniert von der Geschichte und der Weltoffenheit der Stadt und treten die Reise gern erneut an. Im Zusammenhang mit dem Reformationsjubiläum hat die Welt die Möglichkeit, Leipzig als wichtigen Ort der Reformation zu besuchen. Gerade in Leipzig ist der reformatorische Zusammenhang von Freiheit, Bildung, Musik und sozialer Verantwortung zu erleben. Ich freue mich, der Botschafter des Leipziger Programms zu sein und in den nächsten drei Jahren viele Menschen in den Vereinigten Staaten zu einer Reise nach Leipzig zu bewegen!“

Scott Riedmann, Generalkonsul der USA in Leipzig

„Die USA und Deutschland können bereits seit Jahren auf starke Beziehungen zurückblicken. Mit der Bestellung von Reverend Dr. Robert Moore als Botschafter Leipzigs für das Reformationsjubiläum wird ein weiteres Zeichen für die ausgezeichnete Verbindung von Leipzig zu Houston und darüber hinaus gesetzt. Natürlich soll diese Verbindung in den nächsten Jahren weiter gestärkt und für einen interkulturellen und interreligiösen Dialog geworben werden. Weltoffenheit, Toleranz und Begegnung müssen immer wieder neu praktiziert werden, um Leipzig noch internationaler zu gestalten.”

Dr. Alexander Steinhilber, Geschäftsführer des Bach-Archivs

„Reverend Dr. Robert Moore ist seit vielen Jahren nicht nur ein gern gesehener Gast sondern auch wichtiger Partner beim Bachfest Leipzig. Ich freue mich sehr, dass wir mit ihm einen idealen Leipzig-Botschafter gefunden haben, der sowohl die Musik Johann Sebastian Bachs als auch die Stadt Leipzig über die Maßen schätzt. Ich bin mir sicher, dass durch die Tätigkeit von Reverend Moore die zahlreichen Leipziger Kulturprojekte in den kommenden beiden Jahren noch sichtbarer werden und wir uns eines noch größeren Zuspruchs von Gästen aus den USA erfreuen dürfen.“

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