Die diesjährige Notenspur-Salon-Saison startet mit einem Salon, der Georg Philipp Telemann in dessen 250. Todesjahr ins Zentrum rückt. Telemann (1681-1767) kam 20-jährig als Student der Alma mater nach Leipzig, in eine Stadt, die er nicht zufällig erwählte, sondern weil sie damals als Zentrum der „modernen“ Musik galt. Seiner Mutter zuliebe studierte er zwar Jurisprudenz, konnte das „Musiciren und Componiren“ aber nicht lassen und mischte das Leipziger Musikleben Anfang des 18. Jahrhunderts kräftig auf. Werke von und Gespräche über Telemann – u.a. mit Gewandhausmusikern und Universitätsmusikdirektor David Timm – sind im Alten Senatssaal der Universität Leipzig zu erleben.

Nun schon zum 3. Mal sind Kinder ab sechs Jahren – natürlich in Begleitung – eingeladen zu einem musikalischen Salon im MDR Würfel. Als besonderer Gast wird der berühmte Komponist Wolfgang Amadeus Mozart erwartet – schon als Kind auf dem Pianoforte ebenso geschickt wie auf der Violine – aber auch ein Freund der Genüsse und tollen Späße, von denen er sicherlich einige im Gepäck haben wird.

Ganz großes Kino erleben die Besucher der Wagner-Aula in der Alten Nikolaischule, denn auch hier gibt sich einer der Größten der Musikszene höchstselbst die Ehre: Richard Wagner tritt auf. Und um ihn Frauen, Freunde, Verehrer, Zeitgenossen. Mit Franz Liszt und Richard Strauss, George Bernhard Shaw, Romain Rolland oder Friedrich Nietzsche dreht sich in einem abwechslungsreichen Programm alles um den Leipziger Meister, reflektiert in Salongesprächen bei Sachsen-Kaffee und süßen Sachen.

Heiter und beschwingt empfängt die Grieg-Begegnungsstätte gleich an zwei Tagen ihre Gäste, wenn im historischen Ambiente der Beletage des Peters-Verlages Studierende der hiesigen Hochschule für Musik und Theater Szenen aus Operette und Musical präsentieren.

Dagegen durchzieht die Sehnsucht nach der Fremde, nach der blauen Ferne die Dichtung und Musik der Romantik. Das erwachte Interesse an Poesie und Musik der Völker war Inspiration für Dichter und Komponisten und gab neue wunderbare Impulse für Sinfonik und Kammermusik, das Leben und Lieben, Trauer und Freude der einfachen Menschen zu zeigen. Im Schumann-Salon dargeboten werden musikalische Miniaturen – Erzählungen von fremden Menschen und Ländern.

International geht es auch in den beiden Salons im Sommersaal des Bosehauses und in der Oper Leipzig zu. Während im Bach-Salon auf Violine und Truhenorgel mit Corelli, Fontana und Vivaldi die italienischen Vorbilder Bachs vorgestellt werden, geht es in der Oper weit weg gen Osten: es erklingen Melodien vom Balkan bis nach China, gespielt auf Spießgeige und Kürbisflöte und passend zu Puccinis Oper Turandot, die gegenwärtig im Spielplan steht.

Mit der alljährlich im Januar/Februar stattfindenden Reihe der Salons verbindet die Leipziger Notenspur – ganz im Sinne der Salonkultur des 17. bis 19. Jahrhunderts – das Anliegen, musikalische Entdeckungen zu verknüpfen mit dem Austausch von Musikern und Musikliebhabern in persönlicher Atmosphäre an authentischen Orten.

Die Veranstaltungsorte und Zeiten in der Kurz-Übersicht:

Samstag, 28.01.2017 – 15 Uhr – Telemann-Salon, Universität Leipzig (Alter Senatssaal)

Sonntag, 05.02.2017 – 11 Uhr – 3. Kinder-Notenspur-Musiksalon, MDR Würfel

Samstag, 11.02.2017 – 14 Uhr – Operetten-Salon, Grieg-Begegnungsstätte

Sonntag, 12.02.2017 – 11 Uhr – Operetten-Salon, Grieg-Begegnungsstätte

Sonntag, 12.02.2017 – 15 Uhr – Wagner-Salon, Alte Nikolaischule (Wagner-Aula)

Samstag, 18.02.2017 – 18 Uhr – Schumann-Salon (Schumann-Haus)

Sonntag, 19.02.2017 – 15 Uhr – Bach-Salon, Bach-Museum (Sommersaal)

Samstag, 25.02.2017 – 15 Uhr – Opern-Salon, Oper Leipzig (Opernfoyer)

Das vollständige Programm, Informationen zu Eintrittspreisen und Kartenvorverkauf unter http://notenspur-leipzig.de

In eigener Sache: Lokaler Journalismus in Leipzig sucht Unterstützer

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