Das Schauspiel Leipzig ist mit Claudia Bauers Inszenierung „89/90“ nach dem Roman von Peter Richter zum 54. Berliner Theatertreffen eingeladen, das vom 5. bis 21. Mai 2017 stattfindet. Die Mitglieder der Theatertreffen-Jury haben aus 377 Inszenierungen die „10 bemerkenswertesten Inszenierungen“ ausgewählt.

Enrico Lübbe: „Wir freuen uns sehr über diese Einladung! Das ist eine wunderbare Anerkennung der Theaterarbeit, wie wir sie hier am Schauspiel Leipzig verstehen: gemeinsam mit starken Regieteams und mit Stoffen, die unmittelbar an gegenwärtige Aktualität andocken. Claudia Bauer und ihr Team haben den Stoff eindringlich auf die Bühne gebracht: in der Haltlosigkeit und Ratlosigkeit, in der Anarchie und Radikalisierung dieses Schlüsselmoments der deutschen Geschichte – und in seiner Bedeutung für das Heute. Zudem ist die Einladung für „89/90“ der wunderbare Beleg, dass sich qualitativ hochwertiges Theater und Zuschauerzuspruch in der Stadt Leipzig nicht ausschließen.“

89/90
nach dem Roman von Peter Richter
Für die Bühne bearbeitet von Claudia Bauer und Matthias Huber
Es spielen: Anna Keil, Annett Sawallisch, Bettina Schmidt, Wenzel Banneyer, Andreas Dyszewski, Roman Kanonik, Tilo Krügel, Petković und Chor
Regie: Claudia Bauer, Bühne: Andreas Auerbach, Kostüme: Andreas Auerbach & Doreen Winkler, Musik: Peer Baierlein, Chorleitung: Daniel Barke, Dramaturgie: Matthias Huber

Die nächsten Termine in Leipzig:

am 17.02., 19.03. und 27.04., jeweils um 19:30 Uhr

Weitere Informationen und Karten HIER

Aus der Begründung der Theatertreffen-Jury: Regisseurin Claudia Bauer verkehrt die persönliche Erinnerung in ihr Gegenteil und inszeniert ein Wendeoratorium, in dem die subjektive Erzählerstimme aus dem Radiostudio der Erinnerung immer wieder zum Kollektiv auf die Bühne hinabsteigt und in ihm aufgeht… Zugleich wird die Geschichte einer fundamentalen Spaltung erzählt, die bis in die bundesdeutsche Gegenwart fortdauert: An der Rechts-Links-Kreuzung wählte man zwischen autoritärem Nationalismus und selbstverantwortlicher Freiheit. Bauer übersetzt beides in Bild und Ton und verhilft so dem Roman zu großer Form.

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