Zur kommenden Sitzung des NSU-Untersuchungsausschusses am 25. September 2017 erklärt Kerstin Köditz, Sprecherin der Fraktion Die Linke für antifaschistische Politik: Der NSU-Ausschuss wird am kommenden Montag zwei sächsische LKA-Beamte befragen. Das Gremium befasst sich derzeit schwerpunktmäßig mit verdeckten Maßnahmen, die im Jahr 2000 dazu führen sollten, Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe in Chemnitz aufzuspüren. Schon aus unserem Vorgänger-Ausschuss wissen wir, dass man damals dem „Trio“ extrem nahe gekommen war. Mehrere Observationen betrafen ein Wohnhaus, in dem die Untergetauchten sich wirklich versteckt hatten.

Trotzdem blieb die Suche erfolglos: Um Mitte 2000 zogen die mutmaßlichen Rechtsterroristen angeblich unbemerkt nach Zwickau, bald darauf begann die Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrundes“. Wir wollen wissen, warum das nicht verhindert wurde. Unsere Fragen dazu werden wir an die beiden Kriminalisten Lutz Heckel und Bernd Czanderle richten, die damals in Spezialeinheiten des LKA Sachsen eingesetzt waren. Die öffentliche Sitzung des Ausschusses beginnt um 10 Uhr im Raum A600 und steht interessiertem Publikum offen.

Bisher hat der aktuelle sächsische NSU-Ausschuss 21 Sitzungen absolviert und dabei 30 Zeuginnen und Zeugen vernommen, einige davon mehrfach. Das Gremium war erstmals im Mai 2015 auf Initiative der demokratischen Opposition zusammengetreten und wird seine Arbeit voraussichtlich bis zum Ende der Wahlperiode fortsetzen.

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Ein Blitzlicht in einen drögen Wahlkampf, in dem alle ungelösten Probleme unter den Tisch gelächelt werden

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