Auch Solarworld Industries GmbH, der Nachfolger der 2017 in die Insolvenz geratenen Solarworld AG, ist im harten, globalen Preiskampf der Solarbranche erneut in die Krise geraten. Noch liegen zu wenige Informationen über drohende oder bestehende Insolvenzgründe vor, um über künftige Perspektiven zu spekulieren.

Dr. Gerd Lippold, wirtschaftspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, kündigt Unterstützung bei der Suche nach Lösungen an und hat viele Fragen an die Staatsregierung: „Wir stehen auch heute an der Seite der Betroffenen und unterstützen die Suche nach Lösungen zur Sicherung der Arbeitsplätze und zur Weiterbeschäftigung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Produktionsstandorten in Freiberg und Arnstadt.“

„Bereits nach der ersten Solarworld-Insolvenz 2017 hatten wir die Staatsregierung aufgefordert, alles zu unternehmen, um die in vielen Jahren durch Forschung und Entwicklung entlang der gesamten Wertschöpfungskette gefüllte Schatzkiste voll mit industriellem Know How, mit Schutzrechten und neuen Ideen in Sachsen zu sichern. Hier liegt das eigentliche Zukunftspotenzial.“

„Wir hatten gefordert, die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit starken Partnern gesellschaftsrechtlich aus der Kollateralschadenszone herauszuholen und aus den potenziell im harten Wettbewerb immer gefährdeten Produktionsgesellschaften herauszuhalten.

Wir hatten die Staatsregierung aufgefordert, an dieser Stelle nach besten Kräften mitzuwirken, damit in Partnerschaft mit bedeutenden Forschungsgesellschaften und Institutionen ein starker Entwicklungsdienstleister entstehen kann. Wir hatten die Staatsregierung aufgefordert, durch Nutzung der Halbleitertechnologie-Synergien mit den sächsischen Mikroelektronik-Initiativen die Entwicklung von Fähigkeiten zu unterstützen, wieder zur Keimzelle eines wettbewerbsfähigen Neustarts, eines echten ‚PV 2.0‘ Aufbruchs in Europa zu werden. Auch und gerade in Sachsen.

Nun ist das eingetreten, was mit dem Neustart im letzten Jahr im harten Wettbewerbsumfeld für die Produktion von Solarzellen und Solarmodulen als erhebliches Risiko im Raum stand. Was hat Staatsminister Martin Dulig in der Zwischenzeit unternommen, um Know How und Zukunftspotenzial hier in Sachsen zu sichern? Welche konkreten Schritte wurden unternommen? Die Betroffenen in Freiberg haben ein Recht auf eine Antwort. Wir wollen das vom zuständigen Wirtschaftsminister auch im Sächsischen Landtag wissen!“

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