Am Samstag und Sonntag, den 28. und 29. April 2018, hat das Museum im Stasi-Bunker bei Machern wieder geöffnet. Von 13:00 bis 16:00 Uhr werden öffentliche Führungen angeboten und außerdem ist die Sonderausstellung „Der Kommunismus in seinem Zeitalter“ zu sehen.
Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. bietet ganzjährig, immer am letzten Wochenende im Monat, öffentliche Führungen durch den Bunker an. Das Außengelände mit all seinen original erhaltenen Bauten und Anlagen kann mit Hilfe eines Beschilderungssystems selbständig erschlossen werden.
Regelmäßig finden die Führungen durch den Bunker statt, die mit einem kurzen Einführungsvortrag beginnen. Erwachsene zahlen 5,00 Euro und Ermäßigungsberechtigte 4,00 Euro. Die Besichtigung der Sonderausstellung ist kostenlos.
Neben den regelmäßig stattfindenden öffentlichen Führungen am letzten Wochenende im Monat können Gruppen ganzjährig Termine für Sonderführungen vereinbaren.
Sonderausstellung „Der Kommunismus in seinem Zeitalter“
2017 jährte sich die Oktoberrevolution zum 100. Mal. Aus diesem Anlass verdeutlicht die Plakatausstellung „Der Kommunismus in seinem Zeitalter“ den Aufstieg und Niedergang der kommunistischen Bewegungen, die im 20. Jahrhundert nicht nur die Welt, sondern auch die Menschen grundlegend verändern wollten.
Diesem totalitären Anspruch fielen millionenfach Menschen zum Opfer. Die Ausstellung wurde von der Stiftung Aufarbeitung zur SED-Diktatur erarbeitet und regt mit zeithistorischen Fotos und Dokumenten zur Auseinandersetzung mit dem Kommunismus und seinen Diktaturen an.
Geheime Ausweichobjekte und eine Ausweichführungsstelle für die Staatssicherheit
30 km östlich von Leipzig, im Naherholungsgebiet „Lübschützer Teiche“, befindet sich der ehemalige Stasi-Bunker. Nach einer mehrjährigen Bautätigkeit war die „Ausweichführungsstelle des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig“ 1974 vollständig fertiggestellt und wurde unter strengster Geheimhaltung bis 1989 einsatzbereit gehalten.
Der ca. 100 Mann starke Führungsstab um den Leipziger Stasi-Chef Manfred Hummitzsch hätte seinen Dienstsitz aus der „Runden Ecke“ in Leipzig nach Machern verlegt, um auch im Falle eines Krieges oder einer Spannungsperiode seine Arbeit als „Schild und Schwert der Partei“ zur Sicherung der SED-Diktatur fortsetzen zu können.
Dazu sollte genauso die flächendeckende Überwachung der Bevölkerung gehören, die im Ernstfall zur Errichtung von Isolierungslagern für Regimegegner geführt hätte, um auch „innerpolitische Spannungen lösen“ zu können.
Im Ernstfall sollten insgesamt ¾ der Mitarbeiterschaft der Leipziger Bezirksverwaltung und die dazugehörigen 11 Kreisdienst- stellen Ausweichobjekte östlich von Leipzig belegen. Vorgesehen waren vor allem Konsumgaststätten, aber auch ein Internat, ein Ferienlager oder ein Heimatmuseum.
Die Anwohner oder Nutzer der Objekte wussten in der Regel nichts von diesen Plänen. Zur Umsetzung der Pläne und Belegung der Ausweichobjekte einschließlich des Bunkers kam es dank der Friedlichen Revolution im Herbst ‘89 zum Glück nie.
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