Der erstmalig praktizierte Abbruch einer Trächtigkeit bei einer Elefantenkuh hat den erhofften Ausgang gefunden: Elefantenkuh Thura im Zoo Leipzig ist nicht mehr tragend. Die abgestorbene Frucht ist wie geplant abgegangen. Gemeinsam mit Fachexperten des Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung aus Berlin hatten in den vergangenen Wochen zwei Eingriffe stattgefunden, um mit dem Abbruch das Leben der 43 Jahre alten Asiatischen Elefantenkuh zu retten.

Da sie bereits seit mehr als zwei Jahren ein ausgewachsenes, aber nicht zur Welt gekommenes Jungtier im Mutterleib trägt, wären die Belastung der inneren Strukturen und Organe durch ein zusätzlich heranwachsendes Kalb sowie die Risiken innerer Verletzungen bei der späteren Geburt lebensgefährlich gewesen.

Im Anschluss an die Eingriffe hatte Prof. Thomas Hildebrandt (IZW), der gemeinsam mit dem Zootierarzt Dr. Andreas Bernhard die Untersuchungen durchgeführt hat, erläutert, dass bislang kein Fall bekannt war, bei dem eine Kuh mit vollständig entwickeltem, aber abgestorbenen Kalb erneut trächtig werden kann.

Der Experte hatte eingeschätzt, dass das Risiko des Eingriffes geringer sei als die Fortsetzung der Trächtigkeit. Thura hatte die Eingriffe gut überstanden. „Rückblickend ist der Prozess von der Entscheidungsfindung für den Abbruch über die Eingriffe, für die es keine Erfahrungswerte gab, bis zur Beendigung der Trächtigkeit bislang gut gelaufen“, schätzt Zootierarzt Dr. Andreas Bernhard ein.

Nun wird es darauf ankommen, dass sich die Elefantenkuh zunehmend erholt. Sie steht aufgrund des seit mehr als zwei Jahren im Mutterleib verbliebenen Jungtieres auch weiterhin unter medizinischer Kontrolle. Es ist wissenschaftlich belegt, dass einzelne Elefantenkühe auch unter diesen Umständen ein hohes Alter erreichen können.

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