In jedem Jahr wird am 28. Juli der Welt-Hepatitis-Tag begangen. Aus diesem Anlass wird weltweit über die Risiken, aber auch die Schutz- und Behandlungsmöglichkeiten von Hepatitis-Infektionen informiert.

„Dieser Tag ist ein wichtiger Anlass, um die Bevölkerung auf die Gefahren der verschiedenen Hepatitis-Infektionen hinzuweisen. Jede Impfung zählt! Mit einer Impfung kann man sich wirksam gegen Hepatitis A und B schützen. Sie ist zudem gut verträglich und versäumte Impfungen können nachgeholt werden“, betont Sachsens Gesundheitsministerin Barbara Klepsch. Impfberatungen bieten neben den Hausärzten auch das örtliche Gesundheitsamt oder tropenmedizinische Institute an.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts erkrankten im Freistaat Sachsen im vergangenen Jahr 32 Menschen an Hepatitis A, 278 Menschen an Hepatitis B und 197 Menschen an Hepatitis C. Weltweit leiden an chronischer Hepatitis B und C über 300 Millionen Menschen und auch in Deutschland sind schätzungsweise bis zu 600.000 Menschen erkrankt.

„Jede Hepatitis ist eine Infektionskrankheit zu viel, die den Körper belastet. Außerdem ist die Ansteckung enger Kontaktpersonen möglich. Daher sollte sich jeder, soweit möglich, durch eine Impfung schützen“, so Barbara Klepsch.

Übertragen wird das Hepatitis-B-Virus durch direkten Kontakt mit infiziertem Blut, Sperma oder anderen Körperflüssigkeiten, so zum Beispiel auch beim ungeschützten Sex, beim intravenösen Drogenkonsum, durch unhygienisches Piercen, Tätowieren oder Ohrlochstechen. Hepatitis C wird am ehesten durch Blutkontakte übertragen. Die meisten Erkrankten ahnen nichts von ihren Infektionen, da diese lange symptomlos bleiben oder die Symptome anfangs unspezifisch sind und mit Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen einhergehen. Unbehandelt können beide Infektionen zu schweren Krankheitsverläufen wie zu Leberzirrhose, Leberkrebs und sogar zum Tod führen. „Eine frühzeitige Diagnostik ist wichtig“, so Klepsch.

Hepatitis A ist dagegen eine akute Leberinfektion, die durch Kontakt- oder Schmierinfektion, entweder im Rahmen enger Personenkontakte oder durch kontaminierte Lebensmittel, Wasser oder Gebrauchsgegenstände übertragen werden kann. Und dies nicht nur in fernen Reiseländern mit schlechten hygienischen Bedingungen, auch in Deutschland wurden Infektionsausbrüche zum Beispiel durch Tiefkühlobst beschrieben. Die Beschwerden bei einer Hepatitis A reichen von unspezifischen Magen-Darm-Symptomen sowie allgemeinem Krankheitsgefühl bis zu einer ausgeprägten Gelbsucht.

Gemäß Sächsischer Impfkommission (SIKO) sind Impfungen gegen Hepatitis A und B für alle Kinder, Jugendlichen und für Erwachsene, die noch keine Hepatitis-A-Impfung beziehungsweise -B-Impfung erhalten haben, als Standardimpfung empfohlen. Darüber hinaus wird die Impfung für gefährdetes Personal in bestimmten Berufen, zum Beispiel im Gesundheitsdienst oder bestimmten Gemeinschaftseinrichtungen, für Patienten mit bestimmten chronischen Erkrankungen, Personen mit einem Sexualverhalten mit hoher Infektionsgefährdung und natürlich als Reiseimpfung empfohlen.

Bei den sächsischen Einschulungsuntersuchungen 2015/2016 konnten bei 87,8 % der Kinder ein vollständiges Hepatitis-B-Impfschema und bei 56,1 % ein vollständiger Hepatitis-A-Schutz erhoben werden.

Gegen Hepatitis C gibt es keine Impfung. Die Erkrankung ist seit einigen Jahren aber heilbar.

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