Auch in der fünften Verhandlungsrunde kam es zu keinem erweiterten Angebot. Die Arbeitgebrseite berief sich erneut auf die aktuellen Rahmenbedingungen. „Seit acht Jahren sind die Beschäftigten von der allgemeinen Lohnentwicklung abgekoppelt. Die sieben Jahre davor haben sie mit einer Arbeitszeitreduzierung das Klinikum unterstützt,“ erklärt Bernd Becker, ver.di Landesfachbereichsleiter. „Das geht so nicht weiter, jetzt sind die Beschäftigten dran.“

Die Tarifkommission hat der Arbeitgeberseite gestern deutlich gamacht, dass sie eine tarifliche Perspektive erwartet. Wir sehen hier vor allem auch die Stadt Leipzig als Gesellschafter in der Verantwortung. Die Stadt hat vor 2010 Millionen vom Klinikum erhalten. Auch mit einem sogenannten Cross-Border-Leasing Geschäft wollte man 2002 als Stadt mit den Gebäuden und den Grundstücken des Klinikumes Geld verdienen.

Für die so entstandene Lücke in der Tarifentwicklung ist die Stadt nicht ganz unschuldig. Schließlich hat sich Oberbürgermeister Jung 2012 über die Empfehlung des Aufsichtsrates hinweg gesetzt und den Wiedereintritt in den Kommunalen Arbeitgeberverband und damit die Tarifbindung an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes verhindert.

„Die Beschäftigten des Krankenhauses sind der Kern des Klinikums. Sie tragen den Hauptanteil für eine sichere und gute Versorgung im Rahmen der öffentlichen Daseinsvorsorge. Das sollte den verwortlichen des Klinikums bewusst sein. Wir erwarten eine tarifliche Perspektive, dass haben die Beschäftigten verdient“ fordert Becker

„Bleiben die Verantwortlichen bei ihrer Position, werden wir die Warnstreiks im August ausweiten und im September dann zwangsläufig über eine Urabstimmung mit unseren Mitgliedern diskutieren müssen“, so Becker abschließend.

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