Am 1. September 1939 löste das nationalsozialistische Deutschland mit dem Überfall auf Polen den Zweiten Weltkrieg aus. Bis zu seinem Ende 1945 kostete er mehr als 55 Millionen Soldaten und Zivilisten das Leben. Allein sechs Millionen Menschen starben in den deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagern.

Die Stadt Leipzig lädt am 3. September, 15:30 Uhr, gemeinsam mit dem Honorarkonsulat der Republik Polen zu einer Gedenkveranstaltung an das Ehrenmal für die Leipziger polnischen Opfer des Zweiten Weltkrieges auf dem Ostfriedhof (Oststraße 119) ein. In Vertretung des Oberbürgermeisters wird Torsten Bonew, Erster Bürgermeister, die Gedenkrede halten. Daran schließen sich Ansprachen und Gebete von Friedrich Magirius, Stadtpräsident und Superintendent a. D. sowie Ehrenbürger der polnischen Stadt Krakow, und von Pfarrer Edward Wasowicz, Pfarrer der Polnischen Katholischen Mission, an. Mit der Kranzniederlegung und einer Schweigeminute geht die Veranstaltung zu Ende.

Hintergrundinformationen: Ein erstes Denkmal für die Leipziger polnischen Opfer des 2. Weltkriegs wurde bereits 1977 auf dem Ostfriedhof errichtet. Im Oktober 1995 gab es eine Initiative des damaligen polnischen Generalkonsulats und der Stadt Leipzig für die Errichtung eines neuen Denkmals, das nicht mehr direkt auf den Grabstätten der Opfer stehen sollte. Am 8. Mai 2005 wurde der erste Bauabschnitt für das neue Ehrenmal übergeben, 2007 wurde das alte Mahnmal abgebaut und das Grabfeld wiederhergestellt. Anlässlich des 64. Jahrestages des Kriegsendes wurde 2009 mit der Anbringung von 14 Bronzetafeln mit Namen und Daten von 478 Leipziger polnischen Opfern des Zweiten Weltkriegs das Denkmal fertiggestellt.

Von 461 polnischen Opfern, die zwischen März 1940 und 31. Dezember 1945 durch den Krieg und seine Folgen ums Leben kamen, sind die Namen und Lebensdaten bekannt, 17 weitere sind als Unbekannte verzeichnet. Es handelt sich um 311 Männer, 96 Frauen und 71 Kinder, darunter 12 polnische jüdische Frauen und Männer, 6 jüdische polnische Kinder sowie eine Angehörige der Gruppe der Sinti und Roma. Darunter befanden sich 338 Zwangsarbeiter/innen bzw. deren Kinder, 78 KZHäftlinge und 5 Kinder von weiblichen KZ-Häftlingen, 32 Häftlinge von Polizei und Gestapo sowie 8 polnische Kriegsgefangene. Sie starben durch Entkräftung, Hunger oder Krankheiten, durch Misshandlungen der Bewacher/innen oder in Folge alliierter Luftangriffe auf die Betriebe, in denen sie zur Zwangsarbeit eingesetzt waren.

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