Omaha Beach, Paris, Bastogne, Remagen, Ramstein, Eisenach, Erfurt, Weimar, Buchenwald, Halle, Torgau … und zum Schluss Leipzig: Am Dienstag, dem 15. April, kamen die Content Creator Leon Ziegler (@leonzieglerinsta) und Alex Müller (@roofless.cat) nach einer achttägigen Reise von der Normandie nach Leipzig im Capa-Haus an. Sie beendeten dort ihren auf Instagram dokumentierten Roadtrip auf der Route, die die US-Armee vom 6. Juni 1944 bis zur Befreiung Leipzigs vom Nationalsozialismus am 18. April 1945 nahm.

Ziegler und Müller vollziehen auf ihren Social-Media-Kanälen nach, wie die „Wege der Befreiung“ nach der Landung der US-Army am Omaha Beach in der Normandie nach Mitteldeutschland verliefen. Das „Wege der Befreiung“-Projekt erinnert mit aufmerksamkeitsstarken visuellen Mitteln an die Jahrestage der Befreiung vom Nationalsozialismus vor 80 Jahren – ein spätestens mit der Übergabe des eroberten Territoriums an die Sowjetunion oft vergessenes US-amerikanisches Kapitel ostdeutscher Geschichte.

Interaktive Ausstellung im Capa-Haus Leipzig

Die am Dienstag eröffnete Ausstellung „Wege der Befreiung: Vom D-Day zum Elbe-Day“ im Capa-Haus stellt eine interaktive Karte mit genau dieser Route und den Meilensteinen des Vorrückens in den Fokus. Ab dem 16. April öffnet die Schau für alle Besucherinnen und Besucher.

Leon Ziegler, Alex Müller und Alexis Lecomte. Foto: Sylvia Matzkowiak
Leon Ziegler, Alex Müller und Alexis Lecomte. Foto: Sylvia Matzkowiak

Schon in den ersten drei Tagen ihrer Reise sammelten die Content Creator viele Eindrücke vor Ort: Am Omaha Beach erinnern Soldatenfriedhöfe mit etlichen weißen Kreuzen an 10.000 Verluste durch Tote, Verwundete und Vermisste der alliierten Streitkräfte am D-Day, dem 6. Juni 1944. Während und nach der Landung starben hier allein rund 4.400 alliierte Soldaten. Die Content Creator ließen den Strandabschnitt, die provisorische Straße und den Normandy American Cemetery and Memorial auf sich wirken und teilten ihre Bilder und Eindrücke mit ihren Followern.

In Paris besuchten sie mit Guide Alexis Lecomte (@histoire_de_rue) Orte, an denen die Résistance gegen die Nazi-Besatzer aktiv war. Das Gestern und Heute wurde etwa durch Fotos in einem Bild vom Arc de Triomphe sichtbar gemacht – auf das farbige Foto ist passgenau ein schwarz-weißes von 1944 mit Soldaten in Deckung aufgelegt. In Belgien besichtigten Ziegler und Müller die „Fuchslöcher“, Schützenlöcher, in denen sich die Soldaten der „Easy Company“ während der Schlacht von Bastogne versteckten – eine Szenerie, die in der HBO-Miniserie „Band of Brothers“ aufgegriffen wurde.

Kooperationsprojekt mit transatlantischer Unterstützung

2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung der Welt vom Nationalsozialismus durch die Alliierten zum 80. Mal. Im Capa-Haus Leipzig wird aus diesem Anlass die Ausstellung „Wege der Befreiung: Vom D-Day bis zum Elbe-Day“ gezeigt. Im Zentrum steht eine interaktive, digitale Karte, die den Vormarsch der US-Armee von der Landung in der Normandie bis nach Mitteldeutschland nachzeichnet. Welchen Weg legten die US-Soldaten zurück? Welche Orte befreiten sie? Und was erinnert heute noch an ihren Kampf für die Freiheit?

Dieses oft vergessene US-amerikanische Kapitel ostdeutscher Geschichte geriet aufgrund der Übergabe des eroberten Territoriums an die Rote Armee und die einseitige Erinnerungspolitik der DDR nahezu in Vergessenheit. Die Ausstellung bringt es zurück in die Gegenwart, indem sie Museen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen einbezieht und Gedenkorte sichtbar macht. Sie lädt dazu ein, die Frage „Wer befreite wen?“ mit ihren Ambivalenzen und historischen Vielschichtigkeiten zu betrachten.

„Wege der Befreiung. Der Weg der US-Armee in Mitteldeutschland 1945“ ist ein Projekt der CAPA Culture gGmbH, gefördert durch das U.S. Consulate General Leipzig und Spirit of America, mit Unterstützung des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig.

Die Ausstellung ist vom 16. April bis 31. Juli 2025 von Dienstag bis Freitag 11 bis 16 Uhr (außer an gesetzlichen Feiertagen) sowie am Sonntag, 20. April, 18. Mai, 15. Juni und 20. Juli 2025, 11 bis 16 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.

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