Die Erforschung der Stadtgeschichte spielt eine zentrale Rolle für die Identität und das Verständnis der Menschen in einer Stadt. Die Geschichte einer Stadt ist ein lebendiges Gewebe aus Ereignissen, Personen und Entwicklungen, das die Gegenwart beeinflusst und die Grundlage für die Zukunft legt. In einer Welt des ständigen Wandels dient die Stadtgeschichte als fester Ankerpunkt, der Orientierung und Verbundenheit schafft. Die Bedeutung dieser Erforschung erstreckt sich über verschiedene Dimensionen.
Erstens ermöglicht die Auseinandersetzung mit der Stadtgeschichte den Bewohnern, ihre Wurzeln zu verstehen und ihre kulturelle Identität zu festigen. Die Entdeckung von historischen Ereignissen, Bauwerken und Persönlichkeiten verbindet die Menschen mit ihrer Vergangenheit und schafft ein Gefühl der Kontinuität. Durch diese Verbindung zu den Ursprüngen entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, das die soziale Bindung stärkt.
Was die Leipziger als Stadtgeschichte wahrnehmen – und was sie sich wünschen. Grafik: Stadt Leipzig, Bürgerumfrage 2021
Zweitens bietet die Erforschung der Stadtgeschichte Einblicke in die Entwicklung von Gemeinschaften, Institutionen und urbanen Strukturen. Die Analyse von Stadtplanung, Wirtschaftsveränderungen und sozialen Bewegungen ermöglicht es, aktuelle Herausforderungen besser zu verstehen. Die Kenntnis vergangener Entwicklungen eröffnet neue Perspektiven für Lösungsansätze und fördert ein Bewusstsein für die Dynamik städtischer Veränderungen.
Drittens fördert die Erforschung der Stadtgeschichte den Tourismus und stärkt die lokale Wirtschaft. Historische Stätten, Denkmäler und Veranstaltungen werden zu Attraktionen, die Besucher anziehen und so die Wertschöpfung in der Stadt erhöhen. Eine blühende Tourismusbranche trägt nicht nur zur wirtschaftlichen Vitalität bei, sondern bietet auch die Gelegenheit, die kulturelle und historische Erbe einer Stadt mit einem breiteren Publikum zu teilen.
Hier klicken, um den gesamten Text anzuzeigen
Viertens dient die Kenntnis der Stadtgeschichte als Grundlage für den Schutz und die Erhaltung des kulturellen Erbes. Historische Gebäude, Plätze und Artefakte gewinnen an Bedeutung, wenn ihre Geschichte bekannt ist. Dieses Bewusstsein fördert den Erhalt dieser Elemente als Zeugen vergangener Epochen und sichert somit das kulturelle Erbe für zukünftige Generationen.
Schließlich fördert die Erforschung der Stadtgeschichte das Bewusstsein für die Vielfalt und die Veränderungen in der Gemeinschaft. Sie dokumentiert nicht nur Erfolge, sondern auch Herausforderungen und Konflikte. Die Auseinandersetzung mit diesen Aspekten ermöglicht eine realistische Einschätzung der Gegenwart und fördert eine Kultur des Dialogs und der Toleranz.
Leipziger Stadtgeschichte erleben
Leipzig bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Stadtgeschichte zu erkunden. Diese Orte bieten vielfältige Perspektiven auf die Geschichte Leipzigs und ermöglichen es Besuchern, die Entwicklung der Stadt auf unterschiedlichen Ebenen zu verstehen. Eine klitzekleine Auswahl:
Das Stadtgeschichtliche Museum ist eine zentrale Anlaufstelle für alle, die sich intensiv mit der Geschichte Leipzigs auseinandersetzen möchten. Es präsentiert Ausstellungen zu verschiedenen Epochen und Themen, von der Stadtgründung bis zur Gegenwart.
Das imposante Völkerschlachtdenkmal erinnert an die Schlacht bei Leipzig während der Befreiungskriege gegen Napoleon. Es ist nicht nur ein bedeutendes Denkmal, sondern bietet auch einen beeindruckenden Ausblick über die Stadt.
Ein Spaziergang durch die historische Altstadt von Leipzig ermöglicht es, viele gut erhaltene Gebäude aus verschiedenen Epochen zu entdecken, darunter das Alte Rathaus, die Thomaskirche, die Nikolaikirche und den Marktplatz.
Verschiedene Anbieter organisieren Stadtrundfahrten mit dem Bus zu verschiedenen Themen, die Einblicke in die Geschichte der Stadt bieten. Hierbei können spezifische Stadtviertel oder historische Ereignisse im Fokus stehen.
Die Gedenkstätte Museum in der “Runden Ecke” war einst Sitz der Stasi-Bezirksverwaltung Leipzig. Heute beherbergt das Gebäude eine Gedenkstätte und ein Museum, das die Geschichte der Stasi-Ãœberwachung und des Widerstands in der DDR dokumentiert. Für Familien mit Kindern und Schulklassen ist das Schulmusum ein perfekter Startpunkt, um altersgerecht die Stadtgeschichte zu entdecken.
Personen und Ereignisse, Traditionen, Bauwerke und anderes Erinnerungswürdiges, mehr oder minder in Vergessenheit geraten oder unterhalb der öffentlichen Wahrnehmung – sie stehen im Mittelpunkt dieser Serie. Diesmal in „Memoria“: Leipzig und das Militär. Garnison Leipzig (aus altfranzösisch garnison für Besatzung, Ausrüstung) ist die Bezeichnung für die Stadt Leipzig als ständiger Standort für militärische Verbände, Truppenteile, […]
Der Tod gilt als Zumutung, als Tabu, mit dem sich der moderne Mensch gerade in westlichen Breiten nicht so gern befasst – oder nur aus der Distanz, wenn er Meldungen von Kriegen und Unfällen hört oder zum Feierabend die reißerischen Plots von TV-Krimis genießt. Eine neue Sonderausstellung des Stadtgeschichtlichen Museums bereitet das Thema vielschichtig und […]
„Immerzu. Immerzu.“ Das Leben ist ein Karussell, das sich ständig dreht. An Woyzeck dreht es sich nur vorbei, das Leben. „Wenn wir in den Himmel kämen, müssten wir Donnern helfen“, sagt er. Hier auf Erden aber muss Woyzeck zunächst dem Doktor bei dessen medizinischen Experimenten helfen. Jeden Morgen muss er zum Hauptmann und ihm zu […]
Ein stadthistorisches Museum wie das Leipziger beschäftigt sich hauptsächlich mit den Menschen und ihrem Tun in der Vergangenheit – selten jedoch mit dem, was danach kommt. In der Ausstellung „R.I.P. – Die letzte Adresse. Tod und Bestattungskultur in Leipzig“, die vom 20. März bis zum 1. September im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig zu sehen ist, steht […]
In einem Programmheft des MDR-Sinfonieorchesters las ich nach der Ãœberschrift „100 Jahre Musik im Rundfunk Mitteldeutschlands“ die Sätze: „Am 1. März 1924 konnten die Radiohörer erstmals eine neue Stimme vernehmen: ,Hallo – hallo, hier ist LeipzigÊ». Die Mitteldeutsche Rundfunk AG nahm am frühen Nachmittag den Sendebetrieb vom Messeamt am Markt (Alte Waage) aus auf. Von […]
Leipzig feiert derzeit noch 300 Jahre Bach, da Johann Sebastian Bach vor 300 Jahren mit vier Planwagen voller Hausrat und zwei Kutschen nach Leipzig kam, um hier sein Amt als Thomaskantor anzutreten. Obwohl es auch nicht seine erste Wahl war. Das vergessen die Leipziger so gern, die so gern den Appellationsrat Abraham Christoph Plaz zitieren: […]
Vom 14. Februar bis zum 12. Mai präsentiert das Stadtgeschichtliche Museum die Studioausstellung „Leipzig im Umbruch“ mit Fotografien Ralf Schuhmanns im Haus Böttchergäßchen. Die Aufnahmen zeigen den rasanten baulichen Wandel Leipzigs von 1991 bis 2004. Zwischen marodem Charme und unrettbarem Zerfall tritt die für Leipzig charakteristische Gründerzeitbebauung in scharfen Kontrast zu großen Um- und Neubauprojekten. […]
147 Standorte von Handschwengelpumpen gibt es in Leipzig. Doch nur 30 dieser historischen Pumpen aus Gusseisen sind tatsächlich restauriert und in Betrieb. Weitere 30 stehen in ruinösem Zustand im Straßenraum. Doch sie werden in Zeiten zunehmender Hitze und Trockenheit immer öfter gebraucht – nicht als Trinkwasserspender, sondern als Lieferant für Gießwasser für die Leipziger Straßenbäume. […]
Was verbindet Hans von Bülow (*08.01.1830 Dresden; †12.02.1894 Kairo), erster Ehemann von Richard Wagners zweiter Frau Cosima, mit Leipzig? Nun, seine Mutter Franziska war die jüngere Schwester der Ehefrau des Leipziger Bankiers Christian Gottlob Frege. Bülow kam gern in den Schulferien zwischen 1840 und 1845 hierher und wohnte bei ihnen während seines kurzen Jurastudiums […]
Am 4. Februar 1904 gründen 18 Leipziger Mitglieder der Weimarer Gesellschaft der Bibliophilen (GdB), die am 25. Januar eine Einladung wie alle 72 in Leipzig wohnhaften Mitglieder der Gesellschaft dazu erhalten haben, die erste Ortsvereinigung der Bibliophilen in Deutschland in Baarmann’s Lokal (Markt 6/Katharinenstraße 3) und vereinbaren, sich künftig in den Monaten Oktober bis Mai […]
Die Kindertageseinrichtung „Henriette Goldschmidt“ in der Spittastraße 7 wird nun bald, am 30. Dezember, ihr 125-jähriges Gründungsjubiläum feiern können. Dieser einleitende Satz ähnelt dem Bericht des Amtes für Jugend, Familie und Bildung der Stadt Leipzig, der seit 31. Oktober 2018 hier in der Leipziger Zeitung steht. Mir geht es allerdings nicht um ein übliches Gratulieren, […]
Man findet ihn nur schwer. Als hätte es ihn gar nicht gegeben. Obwohl er die Station Nr. 1 auf der Leipziger Notenspur verdient hätte, denn er ist der Leipziger Komponist, dessen Musik häufiger gespielt wird als die von Bach und Wagner. Wer es nicht glaubt, lausche den Kindern. Und er lebte und diente über 50 […]
Tätige Nächstenliebe. Damit beginnt die Geschichte des Leipziger Diakonissenhauses. Oder genauer: Die der Leipziger Schwesterschaft im Jahr 1891. Denn für das Diakonissenkrankenhaus selbst wurde der Grundstein erst 1899 gelegt – Mutterhaus und Krankenhaus in einem Komplex. Und bis heute ist diese enge Verbindung der Diakonissen zu ihrem Krankenhaus erhalten. Auch wenn sich die Zeiten gewandelt […]
Auch im beginnenden laufenden sechsten Jahr nach dem Kriegsende ist im Dezember 1923 eine alltägliche Dürftigkeit in Leipzig sehr zu spüren. Ganz besonders augenfällig wird diese im Bericht eines Lehrers unter dem Titel „Weder Strumpf noch Schuh – Die Not der Zeit im Spiegel einer Schulklasse“, der in der Zeitung „Leipziger Tageblatt und Handelszeitung“ Nr. […]
Ãœber Erinnerungskultur kann man sich streiten. Erst recht, wenn man als Partei seinen eigenen Fokus auf Geschichte hat und das, was man daran für wichtig erachtet. Das war am 16. November in der Ratsversammlung sehr schön zu erleben, als die Fraktionen dazu anhoben, über das nach zwei Jahren Arbeit erstellte Konzept zur Leipziger Erinnerungskultur zu […]
Ein nur stilles Gedenken gab es in Leipzig so ziemlich am Jahresende 1823. Damals vor hundert Jahren, also 1723, war das altehrwürdige und längst baufällig gewordene Peterstor, am Südende der Petersstraße neben der Peterskirche (die selbst bis 1886 dort noch stand) gelegen, als letztes der vier Stadttore einem von M. D. Pöppelmann entworfenen, dem Barockstil […]
Kirchenbauwerke gehören zu vielen Ortschaften. Sie sind bekannt als Wahrzeichen, Ortsmittelpunkt oder Orientierungsmarke. Die Gotteshäuser haben architektonisch, kunsthistorisch und regionalgeschichtlich vielfältige Bedeutung. Heute geht es um eine Kirche in Leipzig, die allzu oft übersehen wird – wohl weil sie auf den ersten Blick wie ein normales Wohnhaus aussieht. Die Kirche Marienbrunn ist das Gotteshaus der […]
In Leipzig leben um 1800 ständig 40 bis 50 Juden, 1834 sind es schon 136, und 850 in ganz Sachsen. 1814 wird die Einrichtung des israelitischen Friedhofes im Johannistal erlaubt, 1834 entsteht die „Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig“. Von einer uneingeschränkten Gleichberechtigung der Juden (wie sie das Großherzogtum Baden als erster deutscher Staat 1862 den Juden […]
Wie wählt man die Straßen für so ein Buch aus? Die Idee ist ja witzig. Wenn man Städte besucht, läuft man durch Straßen und über Plätze. Und einige davon haben einen Ruf weit über die besuchte Stadt hinaus. Da muss man unbedingt gewesen sein. Auf dem Trafalgar Square in London zum Beispiel oder dem Wenzelplatz […]
Schon nach dem Vorwort von Arnold Bartetzky ist man froh und zutiefst erleichtert darüber, was alles in Leipzig nicht gebaut worden ist. 300 Jahre Geschichte wilder Visionen stecken in diesem Buch, Visionen, die zumeist vom Größenwahn ihrer Erfinder erzählen, aber auch von der leichten Verführbarkeit eines Leipziger Rates, der oft erst in letzter Minute die […]
Am Montag, dem 30. Oktober, um 19 Uhr lädt das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e. V. (ABL) zur Veranstaltung „Es lebe der Beat – lebendig erinnern an die Leipziger Beatdemo 1965!“ in das Soziokulturelle Zentrum „Die naTo“ ein. Die Leipziger Geschichte des friedlichen Widerstands begann nicht erst im Oktober 1989. Sie hat eine lange Vorgeschichte. Und […]
Seit 2018 ist die Leipziger Sportroute entstanden. Man kann sie sich erwandern und erradeln. Die bunten Stelen stehen überall dort, wo es einst wegweisende Sportstätten in Leipzig gab. Doch nun gibt es eine weitere Möglichkeit, sich 200 Jahre Leipziger Sportgeschichte vor Augen zu führen: Die Sportroute Leipzig ist vom Stadtgeschichtlichen Museum mit 22 Kurz-Filmen zur […]
Am Areal Matthäikirchof geht es auch um Umwelt- und Klimaschutz, stellt der BUND Leipzig fest und hat sich in Bezug auf das Matthäikirchhof-Areal in der Innenstadt auch aktiv am öffentlichen Beteiligungsprozess beteiligt. Zur zukünftigen Gestaltung dieses 1,9 Hektar großen Areals fand am Donnerstag, dem 19. Oktober, ein Dialog, ein „Hoftag“, mit den Planungsteams im Museum […]
Sein Steckenpferd ist eigentlich Auerbachs Keller. Für diese Leipziger Sehenswürdigkeit ist Bernd Weinkauf so etwas wie der Haushistoriker. Doch selbst wenn man nur die Ereignisse in diesem 500 Jahre alten Weinkeller zum Aufhänger nimmt, gerät man in Verästelungen Leipziger Geschichte, die man in den gewöhnlichen Stadtführern nicht finden kann. Oft einfach nur, weil die Stadtforscher […]
Es ist wie so oft, wenn Leipzigs Verwaltung große Pläne vorantreibt: Am Ende sind schon lange vor der ersten Bürgerbeteiligung so viele Dinge festgelegt, dass eigentlich kein „Nein“ aus der Bürgerschaft mehr Erfolg haben kann. Der Zug rollt. Und am Ende wundern sich Leipzigs Architekten, wer eigentlich dafür gesorgt hat, dass der hässliche Stasi-Bau auf […]
Am 1. Oktober steht das Jubiläum eines einst in Leipzig ansässigen weltbekannten Verlages an. 1828, also vor 195 Jahren, kauft Anton Philipp Reclam (28.06.1807 bis 05.01.1896) die Leihbibliothek „Literarisches Museum“ in der Leipziger Grimmaischen Straße gegenüber dem Naschmarkt und gründet am 1. Oktober den „Verlag des Literarischen Museums“. Dieser 1. Oktober 1828 gilt als Gründungsdatum […]
Die Zeit vergeht. Und wir können nichts daran ändern, auch wenn die Zukunft riesig weit zu sein scheint, wenn man ein neues Projekt beginnt. So etwas wie einen eigenen Kalender für den Ortsteil Großzschocher. Das war im Jahr 2004 einzigartig für Leipzig. Und das ist es auch 2023 noch, auch wenn Werner Franke, der diesen […]
Wie verhandelt das Stadtgeschichtliche Museum die Geschichte Leipzigs seit 1990 bis in die Gegenwart? Wessen Geschichten finden Platz darin – welche Perspektiven und Stimmen fehlen? Und was passiert, wenn zur Beteiligung an der Erzählung von Nachwendezeit und Gegenwart aufrufen wird? Auf Einladung des Museums hat sich das freie Kurator/-innenkollektiv krudebude in den letzten Monaten kritisch […]
Neun städtebauliche Entwürfe sind noch im Rennen um die Entwicklung des Matthäikirchhof-Areals, teilt das Stadtplanungsamt mit. Sie zeigen auf, wie die etwa zwei Hektar große, innerstädtische Fläche künftig aussehen könnte. Von den zwei Hektar wird am Ende freilich nicht mehr viel zu sehen sein, denn alle Entwürfe wollen das Areal mit dichten, kompakten Blöcken bebauen. […]
Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig und die Fotografinnen und Fotografen der Leipziger Bildagentur Punctum schauen gemeinsam zurück auf 33 Jahre Agenturgeschichte und damit zugleich auf eine einschneidende Transformationszeit und einen in vielerlei Hinsicht atemberaubenden Stadtwandel. Handelt es sich doch um eine Zeit der erst schrumpfenden, dann wachsenden und sich dabei immer wieder häutenden Stadt Leipzig samt […]
Kirchenbauwerke gehören zu vielen Ortschaften. Sie sind bekannt als Wahrzeichen, Ortsmittelpunkt oder Orientierungsmarke. Die Gotteshäuser haben architektonisch, kunsthistorisch und regionalgeschichtlich vielfältige Bedeutung. Heute geht es um ein Gotteshaus in Leipzig, das Sachsens evangelische Landeskirche in den letzten DDR-Jahren aufgegeben hatte. Die Nathanaelkirche ist die evangelisch-lutherische Kirche im Westen der Stadt Leipzig im Stadtteil Lindenau. Sie […]
Seit rund 20 Jahren gibt es ihn. Irgendwann wird er selbst zum historischen Zeitzeugnis: der historische Leipzig-Kalender, den die Leipzig Tourismus und Marketing GmbH (LTM) zusammen mit dem Stadtgeschichtlichen Museum herausgibt. Denn das Museum hat natürlich die Fotos, die diesen Kalender zur Attraktion machen. Der neueste Kalender holt jetzt eine Zeit ins Bild, die viele […]
Es ist ein einzigartiger Ausstellungsort, der ab jetzt in der Jahnallee wieder besucht werden kann, nachdem er zwei Jahre lang nur noch zu besonderen Öffnungszeiten besichtigt werden konnte: das Capa-Haus mit der kleinen Fotoausstellung zum legendären Kriegsfotografen Robert Capa (1913–1954) und seiner Leipziger Fotoserie rund um den „Letzten Toten des Krieges“. Der inzwischen einen Namen […]
Messen bestimmten maßgeblich den Handel im vormodernen Europa. Sie besaßen nicht nur für die überregional agierenden Kaufmannschaften und Bankhäuser eine Schlüsselfunktion im Handels- und Zahlungsverkehr, sondern hatten auch für die ausrichtenden Städte eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung. Die neue Ausstellung „Messen, Städte und Kaufleute (1350–1600)“ zeichnet die Geschichte der europäischen Messen von der Mitte des 14. […]
Aus dem Gedächtnis der Stadt Leipzig ist es fast verschwunden: das Nonnenkloster St. Georg, das bis 1543 südlich der Stadtmauern lag. Und von dem auch Antje J. Gornig noch annimmt, es gebe davon keine bildlichen Darstellungen. Obwohl es eine gibt. Und zwar nach einem Hinweis, den Gornig gibt, erst recht. Wer sucht, der findet. Und […]
Was ist eigentlich in den 40 Jahren DDR in Leipzig gebaut worden? War das denn nicht eine katastrophale Zeit mit flächendeckend vernachlässigter Bausubstanz, jahrzehntelangen Kriegsbrachen und einem Wohnungsbauprogramm im Schlamm auf der Wiese? Wirklich systematisch untersucht hat das für Leipzig bislang noch niemand. Doch Thomas Hoscislawski holt das jetzt kenntnis- und bilderreich nach. Er ist […]
Vor 50 Jahren begann etwas, was man auch die geplante Auslöschung des Leipziger Stadtgedächtnisses nennen kann: die rigorose Umgestaltung des einstigen Neuen Johannisfriedhofs zu einer Parkanlage. „Der Friedhof war mit seinen über 1.000 zum Teil kunstvollen Erbbegräbnisstätten eine eindringliche Erinnerung an die ehemalige bürgerliche Eliteschicht der Stadt, die es im sozialistischen Sinne auszulöschen galt“, schreibt […]
Erich Kästner (1899–1974) kennen die meisten als Autor beliebter Kinderbücher und herrlich sarkastischer Gedichte. Dass seine schreibende Karriere in Leipzig begann, wissen die wenigsten. Und das auch noch im turbulenten Jahr 1923, als es überall in der Weimarer Republik gärte. Inflation und Arbeitslosigkeit drohten das Experiment Demokratie schon wieder scheitern zu lassen. Seit 1919 studierte […]
Am heutigen Samstag, dem 22. Juli, um 11 Uhr wird im Bach-Museum Leipzig Akt 2 der Bach-Ausstellung „Bühne frei für Johann Sebastian Bach“ eröffnet: „Auf der Suche nach Vollkommenheit“. Es ist der zweite Aspekt im Jubiläumsjahr „Bach300 – 300 Jahre Bach in Leipzig“, den das Bach-Museum wichtig findet: Bachs akribische Suche nach der vollkommenen Musik. […]
Dr. Anselm Hartinger bleibt der Stadt Leipzig dauerhaft als Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums erhalten, teilt die Leipziger Verwaltungsspitze mit. Sein noch bis zum 31. März 2025 laufender Vertrag wird vorzeitig verlängert und soll jetzt auf unbefristete Zeit gelten. Dies wurde in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters bestätigt. Der Stadtrat muss darüber freilich noch in seiner Sitzung […]
Bei der Völkerschlacht im Oktober 1813 lief für Napoleon vieles nicht so, wie er sich das gedacht hatte. Schon Tage vor dem eigentlichen Schlachtbeginn kam es im Leipziger Südraum zu einer großen Reiterschlacht, die bereits Kräfte band, bevor der Kaiser der Franzosen alle seine Truppen zusammengezogen hatte. Im Zentrum der Ereignisse: das Dorf Liebertwolkwitz, wo […]
Am 4. Juni 1923, also vor 100 Jahren, werden aus allen Teilen Deutschlands Demonstrationen und Lohnbewegungen der Arbeiterschaft gemeldet. Gleichzeitig aber revoltieren an jenem Montag auch Erwerbslose auf Deutschlands größtem städtischen Platz, dem Leipziger Augustusplatz. Zunächst treffen sich Tausende von ihnen im Palmengarten in Lindenau, einem Aufruf des Erwerbslosenrates folgend. Ein Ergebnis der einstündigen Versammlung […]
In einer eigenen Museumszeitung mit dem Namen „MuZe“ lässt das Stadtgeschichtliche Museum die Leipziger seit einiger Zeit teilhaben an dem, was auch hinter den Kulissen des Museums passiert. Und das Meiste passiert tatsächlich hinter den Kulissen. Jetzt ist Nr. 3 dieser Zeitung erschienen, die auch schon einmal ankündigt, womit sich eine große Ausstellung im nächsten […]
Was ist eigentlich wichtig in der Geschichte einer Stadt? Ist es das, was die Einheimischen erinnern und feiern? Oder das, womit es die Stadt in die großen Geschichtsbücher geschafft hat? Wer bestimmt eigentlich, was wichtig ist? Oder ist das sowieso klar und man kann es nur noch mit Gedenksteinen im Stadtbild sichtbar machen? Jedenfalls scheint […]
Das viel besuchte Völkerschlachtdenkmal ist das Wahrzeichen der Stadt Leipzig. Es ist ein einzigartiges Zeugnis der Erinnerung an die napoleonische Herrschaft und die Schrecknisse des Krieges, trägt jedoch auch die Spuren seiner Indienstnahme als politisches und religiöses Symbol vom späten Kaiserreich bis in die jüngste Vergangenheit. Das sollte thematisiert werden, finden das Stadtgeschichtliche Museum und […]
Nicht Goethe, sondern Schiller war der Klassiker, den die Deutschen um 1840 verehrten. Das hatte mit der vorrevolutionären Stimmung zu tun. Schiller war der Dichter der Freiheit. Auch in Leipzig gründete sich 1842 ein Schillerverein, in dem der Most der Freiheit gärte. Mitinitiator war kein anderer als Robert Blum, der Schillers Sommerdomizil von 1785 im […]
Und wo bleibt Fränzchen? Am 28. Februar, dem 100. Todestag von Hugo Licht, wurden die Urnen von Hugo und Clara Licht an den Standort des Grabmals umgebettet, das Hugo Licht schon 1914 für das Familiengrab auf dem Südfriedhof entworfen hatte. Doch nicht Hugo und Clara waren die ersten, die an der ursprünglichen Grabstelle bestattet wurden, […]
Es war schon länger bekannt, dass die Tagebücher von Clara Licht im Stadtarchiv Leipzig Aufnahme gefunden haben. Aber das vor allem Eingeweihten, die dann ihre Interpretation des Gelesenen in die Welt lancierten. Seit Februar aber kann jeder, der will, Claras Tagebücher in einer profunden Buchausgabe lesen, die Mark Lehmstedt herausgegeben hat. 500 Seiten, 30 Lebensjahre […]
Es ist ein kleines Lexikon geworden, das Nora Pester hier mit Unterstützung von Sven Trautmann aus dem Referat Internationale Zusammenarbeit der Stadt zusammengestellt hat. Eine Art Zwischenbilanz für die Erkundung der jüdischen Geschichte Leipzigs. Denn diese Erkundung begann spät, im Grunde erst 1985 so richtig, als nicht nur Bernd-Lutz Lange sich wunderte, dass praktisch keine […]
Leipzig ist noch immer eine Stadt der Büchermenschen, wenn auch nicht mehr die einstige Buchstadt, wie sie in den Geschichtsbüchern steht. Und es sind auch nicht mehr die großen alten Namen, die an großen Verlagspalästen stehen – die Brockhaus, Reclam, Kiepenheuer, Tauchnitz. Als Mark Lehmstedt am 1. März 2003 zum Gewerbeamt ging und die Gründung […]
Am Freitag, dem 3. März, ist Robert-Blum-Tag. Mit dem Thementag zu Robert Blum unter dem Motto „Das Wort durch die Tat bekräftigen“ stellt die Stadt Leipzig am 3. März im Alten Rathaus den ab 2024 zu vergebenden Robert-Blum-Preis für Demokratie vor. Lang hat’s gedauert, bis Leipzig so einen Preis auflegt. Und weil endlich wieder über […]
Er prägte das Stadtbild Leipzigs wie kein Zweiter: Zahllose Bauten und Denkmäler in der Messestadt gehen auf den Architekten Hugo Georg Licht (1841–1923) zurück, der hier ab 1879 die Leitung des Hochbauamtes innehatte und Stadtbaurat wurde. Anlässlich seines 100. Todestages wurden die Urnen von ihm und seiner Ehefrau Clara (1848–1913) auf dem Leipziger Südfriedhof am […]
„Nu hetze ma nich so, mei Gutster.“ So begann Otto Werner Förster 2012 sein Buch „… daß ich in Leipzig glücklich syin werde …“ Ein Buch, das noch immer auffällt, wenn man es zwischen Leipziger Stadtführern findet. Nicht nur, weil es einlädt zum langsameren Gehen in einer Innenstadt, in welcher der Geschwindschritt das Ãœbliche ist. […]
In Leipzig gibt es zwei Gebäude, die rekordverdächtig sind, mit ihren deutlich mehr als 300 Metern Länge. Eines davon ist die Lange Lene in Probstheida mit ihren 333 Metern. Länger noch und auch deutlich älter ist ein Bauwerk in Möckern, in dem viele Jahrzehnte Befehlston üblich war. Die Kaserne Möckern – auch Möckernsche Kaserne genannt […]
Pünktlich zum Jahreswechsel lag jetzt auch das zweite „Jahrbuch für Leipziger Stadtgeschichte“ vor, bei dem der Leipziger Geschichtsverein, das Stadtgeschichtliche Museum und das Stadtarchiv seit 2021 zusammenarbeiten. Und auch dieses Jahrbuch verrät natürlich, wofür sich Leipziger Historikerinnen und Historiker gerade interessieren. Und manchmal ist es ja die Politik, die ihnen die Themen auf den Tisch […]
2020 taten sich drei zusammen, die natürlich zusammengehören, weil sie sich mit demselben Thema beschäftigen: der Geschichte der Stadt Leipzig. Das waren das Stadtgeschichtliche Museum, das Stadtarchiv und der Leipziger Geschichtsverein, der bis 2019 schon ein Jahrbuch „Leipziger Stadtgeschichte“ herausgegeben hatte. Aber warum allein strampeln, wenn drei ihre Kräfte bündeln können? Das haben sie mit […]
Wie ein Geist tauchte er immer wieder in Beiträgen zur Leipziger Geschichte auf: der erste und älteste der jüdischen Friedhöfe in Leipzig. Nur wer überhaupt weiß, wo er einmal lag, findet die wenigen übrig gebliebenen Mauerreste. Höchste Zeit, einmal seine Geschichte zu erzählen. Und das hat die Historikerin Katrin Löffler jetzt getan. Und noch viel […]
Die Reste der industriellen Vergangenheit sind überall in Leipzig noch zu sehen. Auch wenn dort keine Schornsteine mehr rauchen und kein Maschinenlärm mehr dröhnt. Die meisten dieser eindrucksvollen Fabrikbauten wurden längst umgebaut zu modernen Wohnanlagen. Dass hier einmal namhafte Unternehmen wirtschafteten, sieht man den Gebäuden nicht mehr an. Schon gar nicht, wie das alles mal […]
So einen Geschichtsverein hat nicht jede Stadt in Sachsen. Seit 2000 veröffentlicht der Torgauer Geschichtsverein Schriften zur Torgauer Geschichte. Was eine kleine Untertreibung ist, denn es sind handfeste Bücher, die professionell einzelne Kapitel der Torgauer Geschichte aufarbeiten. Mit diesem 600-Seiten-Werk hat Jürgen Herzog den 15. Band in der Reihe vorgelegt und erzählt darin ein Torgauer […]
Seit einigen Jahren gibt es ja in Leipzig sogenannte Themenjahre, in denen thematisch ein besonderer Teil der Leipziger Geschichte im Zentrum steht. Manchmal rauschen sie ohne große Medienresonanz vorbei, manchmal sind die Themen wirklich spannend. Aber von einer gewissen Ratlosigkeit erzählt nun in der „Bürgerumfrage 2021“, dass Leipzigs Verwaltung gern wissen möchte, welche Themen aus […]
Es ging nicht nur um das Wort „deutsch-national“ im Ursprungsantrag der AfD-Fraktion, mit dem die Fraktion eben nicht nur eine Gedenktafel zur Erinnerung an den 12. August 1845 am Rossplatz haben wollte, sondern auch eine Aufschrift, die das Ereignis auch noch völlig falsch dargestellt hätte. Und es ging um die Besetzung eines Themas, das in […]
Es ist eine Geschichte, die sorgt immer wieder für Staunen, wenn man auf alte Kirchtürme klettert und dort auf einmal die Wohnungen der einst dort wohnenden Türmer betritt. Ein ganzes Leben oben über den Dächern der Stadt – ohne fließend Wasser, den Vögeln nah und den Gewittern. Kaum vorstellbar. In Oschatz ist in so einer […]
Wer die alte Ausstellung im Gohliser Schillerhaus noch sehen möchte, sollte sich sputen. Denn das Stadtgeschichtliche Museum verpasst der Ausstellung demnächst eine Frischekur. Und dafür muss das Schillerhäuschen für mehrere Monate gesperrt werden. Hier wird jetzt wirklich auf- und umgeräumt. Wegen dieser Umbauarbeiten zur Ausstellung ist das Haus und der Garten ab dem 12. September […]
Jeder Mensch hat eine Lebensgeschichte zu erzählen. Die meisten tun es nur nicht, weil sie sich nicht für wichtig und berühmt genug halten. Oder weil sie sich das Erzählen nicht zutrauen. Der Mensch ist zwar ein geschichtenerzählendes Tier. Aber das eigene Leben in eine Geschichte zu packen, das gelingt den Wenigsten. Und so ist es […]
Im Rahmen des Gedenkjahrs „130 Jahre Städtische Arbeitsanstalt in Leipzig“ eröffnet am heutigen Donnerstag, 14. Juli, um 17 Uhr im ehemaligen Pförtnerhäuschen der Riebeckstraße 63 das Offene Depot. Hier werden Dinge und Erzählungen gesammelt, um die Geschichte der ehemaligen Städtischen Arbeitsanstalt zu erforschen und einen aktiven Gedenk- und Begegnungsort zu gestalten. Bereits ab 14 Uhr […]
Natürlich gibt es auch eine Festschrift zum 150. Geburtstag der Leipziger Straßenbahn. Die freilich weniger eine Festschrift ist als eine Zeitreise, die etwas sichtbar macht, was selbst in einer vierbändigen Stadtgeschichte meistens untergeht: dass Geschichte immer Veränderung war und Mobilität immer das A und O war. Auch für eine Stadt wie Leipzig. Natürlich kommt die […]
Zwei historische Kriminalromane über die Leipziger Polizeiarbeit um das Jahr 1900 hat der Leipziger Autor und studierte Archäologe Gregor Müller schon veröffentlicht. Schon seit seinem Studium treibt ihn die Frage um, „wie man Fachwissen verständlich vermitteln kann“. Mit historischen Recherchen für dokumentarische Filmreihen im TV kennt er sich aus. Jetzt möchte er seine Kriminalgeschichten durch […]
Von der Stadtgesellschaft und vielen Partnern aus der politischen Bildung und Erinnerungskultur lange vermisst, öffnet das seit Herbst 2021 geschlossene Capa-Haus am Pfingstsonntag, 5. Juni, um 11 Uhr, erstmals wieder seine Pforten. Damit steht eine der wichtigsten Leipziger Erinnerungsstätten an die NS-Herrschaft und Befreiung 1945 sowie an das gegenwärtig so dringliche Themenfeld Krieg und Frieden […]
Wie entschärft man ein Thema? Man beruft eine Kommission ein. Da wird es erstens entpolitisiert und zweitens – da notwendig einmütig – auch noch einmal hübsch eingeordnet. Und zur Verblüffung aller stellt so eine Kommission dann am Ende fest, dass man „die historischen Umstände sowie die ideellen und politischen Gegebenheiten der damaligen Zeit“ berücksichtigen müsse. […]
Da blättert man sich durch sämtliche Artikelversionen auf Wikipedia hindurch, weil man einfach nicht fassen kann, dass der Blödsinn dort schon seit Anfang an steht und von all den an Kommata und Verlinkungen mäkelnden Redakteuren nie verändert wurde. Aber es stimmt: Seit der Artikel „Leipziger Gemetzel“ am 4. Mai 2008 neu angelegt wurde, steht der […]
Ganze Dokumentationsreihen im TV leben davon, dass Geschichte regelrecht inszeniert wird. Schauspieler schlüpfen in die Kostüme berühmter Persönlichkeiten und lassen das Gefühl aufkommen, so ungefähr hätte es damals tatsächlich aussehen können. Warum also so etwas nicht auch mal mit Leipziger Gestalten aus der Vergangenheit machen? Mit App in die Vergangenheit reisen Genau das wird jetzt […]
Die Buchmesse Leipzig ist gestrandet. Die Bücherstadt Leipzig gibt es immer noch. Einige für Leipzig und die Region wichtige Verlage feiern sogar ein rundes Jubiläum. Die Evangelische Verlagsbuchhandlung zum Beispiel den 75. Geburtstag. Der in Markkleeberg und Beucha heimische Sax-Verlag feiert seinen 30. - und das am 3. März sogar mit einer geschichtsträchtigen Buchpräsentation im Literaturhaus.
Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig würdigt in der Ausstellung „Nie bring‘ Dich der Verdienst um das Verdienst“ vom 23. Februar bis 29. Mai das Wirken der Familie Küstner in und für Leipzig und zeigt exemplarisch den Wandel des Bürgertums. Eine Familiengeschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht.
Dass Leipzig immer noch eine Stadt ist, die ihre Geschichte und Wichtigkeit in Männerkategorien denkt, haben zuletzt im Stadtrat einige Diskussionen über Straßenbenennungen, Schulbenennungen und Ehrenbürgerwürden deutlich gemacht. Alles Themen, die auf einer männerdominierten Geschichtsschreibung basieren. Wenn Frauen aber nicht mehr Öffentlichkeit bekommen, wird sich an ihrem „Vergessenwerden“ auch nichts ändern. Die AG Frauenprojekte startet deshalb einen Aufruf.
Es gibt Häuser in Leipzig, die haben ihren Platz auf der Titelseite Leipziger Zeitungen sicher, wenn es auch nur ein Fünkchen neue Nachrichten gibt. Das Astoria Hotel ist eines dieser Häuser. 2015 hätte es sein Hundertjähriges feiern können. Jetzt hat Henner Kotte so eine Art Biografie des Hauses zusammengestellt aus alten Akten, Prospekten und Zeitungsartikeln. Es sammelt sich ja was an in so einer Zeit.
Bereits 1695, also just in jenem Jahr, in dem August II. in Dresden das Reithaus in ein ganz neues Licht tauchen ließ, hatte die Leipziger Kaufmannschaft den Wunsch nach einer verbesserten Straßenbeleuchtung geäußert und dabei ebenfalls auf das Vorbild anderer Städte verwiesen, in deren Liga man sich zweifellos sah. In dem entsprechenden Bittgesuch heißt es, dass „an gewissen Orthen der Stadt, wie in Wien, Hamburg, Berlin und andern Orthen gebräuchlich, beständig-brennende Nacht-Laternen gehalten und die Straßen hierdurch beleuchtet werden möchten.“
„Am 20. Dezember erscheint erstmals das Jahrbuch für Leipziger Stadtgeschichte“, melden Stadtarchiv und Stadtgeschichtliches Museum. Überraschenderweise. Denn eigentlich gibt es ein solches Jahrbuch schon, herausgegeben vom Leipziger Geschichtsverein. Das jüngste gab es für das Jahr 2019. Aber der Geschichtsverein ist auch beim neuen Projekt mit dabei.
Am Heiligabend des Jahres 1701 geht den Leipzigern ein Licht auf. Der Stern von Bethlehem hat ausnahmsweise mal nichts damit zu tun. Und auch die in den Gelehrtengehirnen glühende Aufklärung, die von den Studierstuben in die Stadt hinausstrahlt, kann den Erfolg nicht auf sich verbuchen. Denn das, was da leuchtet, ist weder Gott noch Geist, sondern eine Armada aus 700 Rüböllaternen, die am 24. Dezember 1701 erstmals ihr Licht in Leipzig verströmen, womit sich das Zeitalter der öffentlichen Straßenbeleuchtung ins große Buch der Geschichte einbrennt.
Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Aktuelle Kommentare