Welche Veränderungen und Transformationen von abweichendem und gegnerischem Verhalten gab es in Leipzig zwischen 1945 und 1989? Dieser Frage geht der Autor Thomas Höpel in seinem neuen Werk nach, das am 23. August, 18:00 Uhr, im Saal des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig vorgestellt wird.

„Opposition, Dissidenz und Resistenz in Leipzig 1945-1989“ lautet der Titel, der als Band 16 in der Reihe „Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Leipzig“ im Leipziger Universitätsverlag erscheint.

In seinem Buch untersucht Thomas Höpel zentrale Entwicklungen und macht an exemplarischen Beispielen das Ausmaß, die Gestaltungsmöglichkeiten sowie die Unterdrückung von Opposition, Resistenz und Dissidenz in Leipzig genauso deutlich wie die sich ändernden Rahmenbedingungen und Herrschaftsmechanismen. So senkte die SED die Schärfe der politischen Repression und die Kriminalisierungsschwelle in bestimmten Bereichen im Laufe ihrer Herrschaft. Das war eine Voraussetzung für die lange vorhandene relative Stabilität des staatssozialistischen östlichen Deutschlands. Der Band gibt aber auch Hinweise darauf, wieso das SED-Regime im 41. Jahr der Existenz der DDR dennoch kollabierte.

Thomas Höpel ist Professor für Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig. Zu seinen Forschungsgebieten zählen die Geschichte der Kulturpolitik in Europa, die vergleichende deutsch-französische Geschichte, die vergleichende Stadtgeschichte und die Geschichte beider deutschen Staaten im 20. Jahrhundert.

Die Publikationsreihe „Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Leipzig“ begleitet die Arbeiten an der vierbändigen wissenschaftlichen Stadtgeschichte, von der drei Bände bereits erschienen sind. Herausgegeben wird sie im Auftrag des Oberbürgermeisters von der Direktorin des Stadtarchivs, Dr. Beate Berger, den drei Herausgebern der Stadtgeschichte, Prof. Dr. Enno Bünz, Prof. Dr. Ulrich von Hehl und Prof. Dr. Susanne Schötz, sowie vom Wissenschaftlichen Redakteur Dipl.-Hist. Uwe John.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar