Ihren 525. Geburtstag begeht in diesem Jahr die Innung der Leipziger Gold- und Silberschmiede. Das Jubiläum feiern die in ihr zusammengeschlossenen Handwerksbetriebe mit einer Ausstellung und mit Tagen der offenen Tür unter dem Titel „Leipzigs goldene Spur“.

Vom 23. September 1493 – Columbus hatte im Jahr vorher gerade Amerika entdeckt – stammt die älteste erhaltene Handwerksordnung. Doch schon vorher waren in Leipzig Goldschmiede bezeugt, so nennt das Urkundenbuch bereits 1452 einen „aurifaber“ Petrus Posern als Mitglied des Rates.

Die Arbeiten Leipziger Goldschmiede genossen über die Stadtgrenzen hinaus guten Ruf, wofür Ankäufe des Dresdner Hofes und weitere bedeutende auswärtige Aufträge sprachen. Im Leipziger Ratsschatz wurden die besten Stücke heimischer Herkunft neben den Erzeugnissen aus den führenden Nürnberger und Augsburger Werkstätten gesammelt. Große Teile dieses Schatzes werden heute im Museum für Kunsthandwerk und im Stadtgeschichtlichen Museum aufbewahrt.

1885 löste sich die Innung auf. Die handwerkliche Tradition war in den Hintergrund getreten und gleichzeitig hatte die fabrikmäßige Produktion von Schmuck stark zugenommen. Ein halbes Jahrhundert später konstituierte sich die Innung neu. Aktuell gehören ihr zwölf Betriebe im Kammerbezirk Leipzig an; an ihrer Spitze steht Goldschmiedemeister Frank Belger.

Die Werkstätten der Leipziger Gold- und Silberschmiedeinnung verbinden heute handwerkliche Tradition und moderne Gestaltung. Alte Techniken wie Schmieden, Treiben und Ziselieren, Wachsmodellage und Schleuderguss, Fassen von Edelsteinen sowie Gravieren werden von zeitgenössischen Technologien ergänzt.

Das Jubiläumsprogramm umfasst eine kleine Ausstellung ausgewählter Goldschmiedearbeiten im Gewandhaus, geöffnet vom 27. September bis 6. November (Mo bis Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10 – 14 Uhr und während der Konzerte). Darüber hinaus öffnen vom 5. bis 10. November, jeweils von 10 – 18 Uhr, unter dem Titel „Leipzigs goldene Spur“ sieben Goldschmiede ihre Betriebe. Sie zeigen dabei handgearbeitete Unikate aus drei Jahrzehnten, Meister- und Gesellenstücke sowie als besondere Attraktion ausgewählte Schmuckstücke aus dem Leipziger Stadtschatz.

Infos: www.goldschmiede-leipzig.com

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