Die Klinik für Forensische Psychiatrie (KFP) des Städtischen Klinikums „St. Georg“ Leipzig lädt am Freitag, den 26. Oktober 2018 vom 13 bis 16 Uhr Fachleute aus Psychiatrie, Suchthilfe und Justiz ein, Fragen zur Zukunft der Suchtmaßregel zu diskutieren.

Gehört die Suchtmaßregel auf den Prüfstand? Ist die Maßregel noch zeitgemäß? Was läuft gut? Wo sind Weiterentwicklungen erforderlich? Was muss erneuert werden?

In den letzten Jahren haben mehr und mehr kritische Stimmen die Sinnhaftigkeit der Maßregel insbesondere in der heutigen Form in Frage gestellt. „Die kritische Bestandaufnahme zur aktuellen Situation der Suchtmaßregel ist daher von enormer Bedeutung, ebenso wie der interdisziplinäre Austausch“, betont Heinrich Jansen, Chefarzt der Klinik für Forensische Psychiatrie. Vereinzelt wird die ersatzlose Streichung gefordert.

Vielstimmiger sind jedoch die Forderungen nach einer grundlegenden Überarbeitung der gesetzlichen Bestimmungen zur Suchtmaßregel. Kritisch gesehen werden dabei u. a. die hohe Zahl der Patienten, die heute die Maßnahme abbrechen bzw. deren Maßnahme wegen fehlender Erfolgsaussicht beendet wird, aber auch das scheinbare Missverhältnis zwischen dem „erheblichen“ Aufwand und dem „bescheidenen“ Resultat.

„Seit über 20 Jahren wird in der Klinik für Forensische Psychiatrie mit suchtkranken Straftätern gearbeitet. In der Fachveranstaltung sollen Erfahrungen der täglichen Arbeit, neue Erkenntnisse sowie die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern thematisiert und diskutiert werden“, erklärt Dr. Iris Minde, Direktorin des Städtischen Klinikums „St. Georg“ Leipzig.

Die Gastreferenten Diplompsychologin Dr. Melanie Frey, vom Institut für Forensische Psychiatrie der Universität Duisburg-Essen und Dr. Gernot Hahn, Dipl. Sozialpädagoge und Leiter der Forensischen Ambulanz des Klinikum am Europakanal Erlangen stellen die Ergebnisse Ihrer Evaluationsstudien vor.

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