Nach fünf Jahren wird sich Festivaldirektorin Leena Pasanen nach der Ausgabe 2019 vom Leipziger Dokumentar- und Animationsfilmfestival verabschieden, das verkündete bereits die Stadt Leipzig am 13. November 2018. Seit ihrer Amtsübernahme im Jahr 2015 hat die Finnin das traditionsreiche Festival in der internationalen Branche etabliert und als Publikumsfestival weiter ausgebaut. Rund 47.000 Zuschauer/innen besuchen nun jedes Jahr das Festival und seine Veranstaltungen.

Mit zahlreichen Neuerungen brachte Pasanen das Festival auf neue Wege: Die Filmvorführungen in der Osthalle des Hauptbahnhofs lassen das Leipziger Publikum kostenlos am Filmgeschehen teilhaben und verankern das Festival im Stadtbild. DOK Neuland als interaktive Ausstellung direkt in den Festivalbetrieb einzugliedern, war ein wichtiger Schritt, DOK Leipzig als zeitgenössisches und zeitgemäßes Festival auch mit neuen Formen spielen zu lassen und zu beobachten, wohin sich die Filmbranche in den nächsten Jahren bewegen wird.

Darüber hinaus hat Pasanen essenzielle Entscheidungen getroffen, wie beispielsweise die Genres Dokumentar- und Animationsfilm stärker miteinander zu verschränken. Wettbewerbsstrukturen wurden auf diese Weise radikal verändert, die vorher getrennten Auswahlkommissionen aber gleichzeitig zusammengeführt. Zum ersten Mal wurde ein abendfüllender Animationsfilm als Eröffnungsfilm von DOK Leipzig gezeigt: „My Life as a Courgette“ von Claude Barras im Jahr 2016.

Leena Pasanen setzt sich seit ihrem Amtseintritt für Geschlechtergleichheit ein: Einer der bedeutendsten Anstöße 2018 war daher die Einführung einer Frauenquote für den Deutschen Wettbewerb langer Dokumentar- und Animationsfilm, die sogar im selben Jahr übertroffen werden konnte.

Auch beim Branchenangebot DOK Industry konnte Leena Pasanen gemeinsam mit der Leiterin von DOK Industry große Erfolge erzielen: International hat sich DOK Industry in den vergangenen vier Jahren zu einer renommierten und wichtigen Austauschplattform für Filmemacher/innen, Produzent/innen, Geldgeber/innen und Branchenvertreter/innen etabliert.

Der Vertrag von Leena Pasanen endet regulär zum 31. Dezember 2019. Es wartet also noch eine spannende Saison auf die Festivaldirektorin von DOK Leipzig, auf die sie sich sehr freut: „Mit Werner Herzog haben wir 2018 einen internationalen Regiestar nach Leipzig geholt. Das war ein großer Erfolg und eine wahre Freude.

Für die kommende Ausgabe haben wir uns bereits jetzt viel vorgenommen: Ich kann versprechen, dass wir auch 2019 mit kreativen Innovationen und frischen Ideen das Festival wieder ein Stück weiter in die Zukunft tragen. Ich freue mich auf dieses Jahr – und möchte mich jetzt erstmal auf diese spannenden Monate konzentrieren.“

Ab 2020 wird Leena Pasanen die Leitung des Filmfestivals im italienischen Bologna übernehmen: „Sowohl beruflich als auch privat pflege ich eine sehr enge Beziehung mit Italien. Diese Chance nun zu bekommen, das Biografilm Festival in Bologna zu leiten, freut mich sehr. Aber ich werde Leipzig natürlich auch mit einem weinenden Auge verlassen.

Das tolle Team und der kreative Geist hinter DOK Leipzig hat mich in den letzten Jahren begeistert und immer wieder motiviert, auch in politisch schweren Zeiten weiterzudenken, das Festival weiterzuentwickeln und zu dem zu machen, was es heute ist: eine internationale Plattform für Filmemacher und Filmemacherinnen aus der ganzen Welt auf der einen Seite und ein dauerhafter Publikumsmagnet im Herzen der Stadt Leipzig auf der anderen.“

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