Am Donnertag, den 15. November 2018 lädt das Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow gemeinsam mit der Fritz Thyssen Stiftung zur 19. Simon-Dubnow-Vorlesung in den Saal der Alten Handelsbörse in Leipzig ein. Der Hamburger Historiker Frank Golchewski spricht um 18:00 Uhr unter dem Titel »Grenzland-Erfahrungen« über die ukrainische Nationsbildung und die Juden.

Nationalbewusstsein und Nationsbildung entsteht in der Abgrenzung von »Anderen«. Als solche »Andere« nahmen Ukrainer schon vor der Nationalisierung Juden wahr, die als Begleiter bzw. Verwalter der Polen seit dem 13. Jahrhundert, weiter östlich seit 1569 ins Land kamen.

Welche Einflüsse dies auf den sich im 20. Jahrhundert entwickelnden und weit verbreiteten – wenngleich keineswegs alle umfassenden – Antisemitismus hatte, stellt Frank Golczewski im Rahmen der 19. Simon-Dubnow-Vorlesung vor. Damit leistet er einen Beitrag zur Bewertung von Nationalismus, der – entsprechend modifiziert – auch auf andere Konstellationen angewendet werden kann.

Frank Golczewski war von 1994 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2014 Professor für Osteuropäische Geschichte am Historischen Seminar der Universität Hamburg. Davor, von 1983 bis 1994, war er Professor für Neuere Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Europäischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Universität der Bundeswehr Hamburg. Mit dem Dubnow-Institut ist er über seine jahrelange Tätigkeit im wissenschaftlichen Beirat eng verbunden.

Die Simon-Dubnow-Vorlesung findet seit 2000 zu Ehren des russisch-jüdischen Historikers statt. Das Dubnow-Institut lädt international herausragende Wissenschaftler nach Leipzig ein, um die Geschichte der Juden im Kontext der allgemeinen Historie näher zu beleuchten und einer akademischen wie interessierten Öffentlichkeit vorzustellen. Bisher sprachen etwa Seyla Benhabib, Vivian Liska, Saul Friedländer oder Jan Tomasz Gross.

19. Simon-Dubnow-Vorlesung

15. November 2018, 18:00 Uhr, Saal der Alten Handelsbörse Leipzig

Frank Golczewski: Grenzland-Erfahrungen. Die ukrainische Nationsbildung und die Juden

Grußwort: Beate A. Schücking, Rektorin der Universität Leipzig

Einführung: Yfaat Weiss, Direktorin des Dubnow-Instituts

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