Im Sächsischen Landtag in Dresden fand heute die Festveranstaltung anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Stiftung Sächsische Behindertenselbsthilfe Otto Perl sowie die Verleihung des 3. Sächsischen Inklusionspreises statt.

Im Beisein des Präsidenten des Sächsischen Landtags, Dr. Matthias Rößler, der Sächsischen Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz, Barbara Klepsch, des Sächsischen Staatsministers für Soziales, Gesundheit und Familie a.D., Dr. Hans Geisler, sowie des Stiftungsrates und Stiftungsvorstandes der Stiftung Sächsische Behindertenselbsthilfe Otto Perl wurde vor mehr als 160 Gästen das 25-jährige Stiftungsjubiläum zusammen mit der Verleihung des 3. Sächsischen Inklusionspreises durch den Beauftragten der Sächsischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Stephan Pöhler, feierlich begangen.

Nach der Begrüßung der Gäste durch den Präsidenten des Sächsischen Landtags, Dr. Matthias Rößler, der zugleich Schirmherr dieser Festveranstaltung war, würdigte der Sächsische Staatsminister für Soziales, Gesundheit und Familie a.D., Dr. Hans Geisler, in seiner Festrede die jahrzehntelange erfolgreiche Arbeit der Stiftung. Aufgabe der Stiftung ist die Förderung der Selbsthilfe von Menschen mit Behinderungen, wozu sie unter anderem finanzielle Hilfen an behinderte Menschen gewährt, die sich unverschuldet in einer Notlage befinden.

Zu Beginn der Preisverleihung des 3. Sächsischen Inklusionspreises betonte der Beauftragte, Stephan Pöhler, in seiner Festrede, dass es in den gewählten Kategorien und Zielgruppen des Inklusionspreises darum geht, den Weg in eine Gesellschaft zu verdeutlichen, in der Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam leben, lernen, wohnen und arbeiten. „Als besonders wertvoll bewerte ich, dass die Preisträger Beispiele liefern, die nicht nur zur Nachahmung anregen, sondern zeigen, wie sie es gemacht haben, die neues Denken und Handeln entwickeln. Eine breite Öffentlichkeit sollte über diese Aktivitäten informiert werden. Auch das ist ein Anliegen meines Inklusionspreises, denn er zeigt und ist ein deutlicher Beleg dafür, dass es bereits viele Institutionen gibt, die ein starkes soziales Bewusstsein entwickelt haben und den Menschen mit Behinderungen, die aktive gesellschaftliche Teilhabe, nicht nur auf dem Papier ermöglichen.“

Die Sächsische Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz, Barbara Klepsch, gratulierte in ihrem Schlusswort der Otto Perl – Stiftung zu ihrem 25-jährigen Jubiläum und würdigte die Preisträger des 3. Sächsischen Inklusionspreises: „Die Gesellschaft braucht engagierte Menschen, die sich motiviert, empathisch und mutig für Menschen mit Behinderungen einsetzen.“.

Unter dem Leitmotiv „Inklusive Gesellschaft im Sozialraum“ wurden fünf herausragende Beispiele gelungener Inklusion in den Kategorien „Freizeit & Kultur“, „Bildung“, „Barrierefreiheit“ sowie zwei Sonderpreisen gewürdigt. Insgesamt hatten sich 28 Vereine, Einrichtungen, Initiativen und Organisationen in diesem Jahr um den Preis beworben. Die Preisträger wurden von einer unabhängigen Jury ermittelt und jeder Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

Preisträger des 3. Sächsischen Inklusionspreises 2018 sind:

Kategorie „Bildung“:
„Elterninitiative Unmöglich. Aber machbar.“

Die Unterrichtung blinder Kinder in Sachsen erfolgte bis zum Schuljahr 2018/2019 ausschließlich an der Sächsischen Landesschule für Blinde und Sehbehinderte, Förderzentrum Chemnitz. Entgegen der UN-Behindertenrechtskonvention bestand keine Möglichkeit auf eine barrierefreie und wohnortnahe Unterrichtung blinder Kinder. Eine Elterninitiative hat es in geschafft, auf diese Missstände hinzuweisen, Verantwortliche zu sensibilisieren und ihre Kinder an Regelschulen einzuschulen.

Kategorie „Barrierefreiheit“
„Jetzt entscheide ich e.V.„

Ein Dresdner Verein hat ein Fahrrad, auf dem Rollstühle mitgenommen werden können – ein „Fahrrad für alle“ per Crowdfunding gekauft und stellt es allen Interessierten zur Verfügung.

Kategorie „Freizeit & Kultur“
„Traumkonzert“

Am Abend des Traumkonzerts, welches im zweijährigen Rhythmus in Chemnitz stattfindet, singen und musizieren Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen mit Musikern der Robert-Schumann-Philharmonie.

1. Sonderpreis der Jury

„Mittendrin in Markleeberg Projektarbeiten von und für Menschen mit Behinderungen Wohnverbund “Katharina von Bora” Diakonisches Werk  Mission Leipzig e.V.“

Menschen mit und ohne Behinderung gestalten gemeinsam einzelne Projekte mit dem Schwerpunkt Partizipation an Politik und Förderung der demokratischen Teilhabe sowie mit dem Schwerpunkt Leichte Sprache.

2. Sonderpreis der Jury

„Martin Wallmann“
Direktor und Geschäftsführer des Sächsischen Epilepsiezentrums Radeberg gemeinnützige GmbH – Kleinwachau

Das Epilepsiezentrum Kleinwachau ist aus der im Jahre 1889 von der Inneren Mission gegründeten “Evangelischen Heil- und Pflegestätte für Epileptiker Kleinwachau” hervorgegangen. Im Laufe der Jahre hat es sich nicht nur stetig entwickelt, sondern sich gleichfalls einen Ruf und Anerkennung erarbeitet, die weit über die Landesgrenze hinausgeht. Maßgeblich mitgewirkt hat daran der Direktor und Geschäftsführer des Epilepsiezentrums, Martin Wallmann.

Eine Muntermacher-LZ Nr. 61 für aufmerksame Zeitgenossen

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