Am kommenden Donnerstag, dem 20.12.2018, gehen die Ermittler der Pelz Polizei in Leipzig auf Streife. Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüros ziehen verkleidet als Pelz-Polizei durch die Innenstadt Leipzigs, um Pelzträger über die Hintergründe ihrer Pelzkleidung und die damit zusammenhängende Tierquälerei zu informieren.

Die Tierrechtsorganisation will darüber aufklären, dass noch immer 100 Millionen Pelztiere jährlich gequält und getötet werden, um Mäntel, Accessoires, oder auch nur kleine Einzelteile aus Pelz herzustellen. Und das, obwohl Pelz immer mehr in der Kritik steht und es genug gute Alternativen gibt.

Das Deutsche Tierschutzbüro nimmt die Vorweihnachtszeit zum Anlass, um Passanten beim Weihnachtseinkauf vom Kauf von Pelzprodukten abzuraten und Alternativen aufzuzeigen. Interessierte Passanten haben auch die Möglichkeit, ihre Kleidung darauf zu testen, ob sie Echt- oder Kunstpelz enthält.

Echt oder nicht? Quelle: Deutsches Tierschutzbüro
Echt oder nicht? Quelle: Deutsches Tierschutzbüro

Ob Pelzbesätze an Jacken und Mützen, ganze Mäntel oder nur kleine Accessoires: Pelz ist weiterhin auf den Straßen präsent.  Ein großes Problem stellt die fehlende Deklarationspflicht in Deutschland dar. Sehr viele Verbraucher wissen oftmals nicht, dass es sich bei dem erworbenen Produkt um Echtpelz handelt. Sie orientieren sich am Preis, doch erschreckenderweise kann Kunstpelz sogar teurer sein als echter.

Die erforderliche Bezeichnung „enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs“ an den Produkten, sagt überhaupt nichts über die verwendete Tierart, die Herkunft, geschweige denn die Haltungsbedingungen aus. „Verbraucher werden hier nicht umfassend aufgeklärt. Deswegen gehen die Ermittler der Pelz Polizei auf Streife und informieren über die grausamen Hintergründe von Pelz. Denn für Mode sollte und darf einfach kein Tier leiden“, Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros.

Die Gewinnung von Pelz gehört weiterhin zu den qualvollsten Elementen in einem System der Ausbeutung von Tieren. Die meisten Pelztierfarmen befinden sich in Fernost, Finnland und Polen, also in Ländern, in denen es nur ein sehr schlechtes bzw. überhaupt kein Tierschutzgesetz gibt. In winzigen Käfigen, in denen Umdrehen meist nicht möglich ist, leiden die, oft extra hochgemästeten, Tiere.

Nach nur wenigen Lebensmonaten werden die Füchse, Marderhunde, Kaninchen und Nerze brutal getötet, um ihnen das Fell abzuziehen. Der Rest der getöteten Tiere wird in der Regel entsorgt und findet keine weitere Verwertung. Die Felle der geschundenen Tiere werden zu Pelz verarbeitet und auch in Deutschland in rauen Mengen vor allem als Accessoires an Jacken und Mützen verkauft.

Die weiteren Stationen der Ermittler der Pelz Polizei im Überblick

Donnerstag, 20. Dezember:
Jena, Ecke Teichgraben/Schillerstraße, 11.00 Uhr

Leipzig, Petersstraße/Ecke Preußergäßchen (Höhe Karstadt), 14.00 Uhr

Freitag, 21. Dezember:
Chemnitz, Johannisplatz, 11.00 Uhr

Dresden, Pragerstraße (Vor der Centrum-Galerie), 14.00 Uhr

Informationen zur Aktion finden Sie unter: http://www.tierschutzbuero.de/pelz/

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