Einen mehrsprachigen Informationsnachmittag zum Thema Schwangerschaft und Geburt für schwangere Frauen* mit Flucht- und/oder Migrationserfahrung organisiert der Mühlstrasse 14 e.V. in Kooperation mit dem Fachdialognetz für schwangere, geflüchtete Frauen, einem Bundesmodellprojekt der pro familia, am 11.Februar von 15-19 Uhr in der Mühlstr. 14.

Jeden Montag sind die Türen des Hauses in der Mühlstrasse 14 ab 16 Uhr für alle geöffnet. Denn gleich zwei offene Treffs laden jeden Montag in die kostenfreien Begegnungsangebote ab 16 Uhr ein. Arabisch-englisch-deutsche Wortfetzen, der sich im Austausch befindenden Eltern mischen sich unter das Gebrabbel der Kinder. Bastel- und Informationsangebote, Vorlesen und gemeinsames im-„Kinderladen“-spielen sind nur ein paar der Angebote.

„Wir versuchen hier eine gute Mischung aus Elterninformationen, Kinder-Eltern-Mit-Mach-Angeboten und Raum für Gespräche anzubieten.“, sagt Laura Frost, die Leiterin des interkulturellen Familientreffs. Dabei wird auf einen sensiblen Umgang mit kulturellen-sprachlichen Unterschieden geachtet, was durch die arabischsprachigen Kolleg*innen im Haus natürlich vereinfacht wird, schließt sie augenzwinkernd.

Und nicht selten kommen Interessierte aus dem offenen Treff im Erdgeschoss, welcher mit seinem seinem Billard, dem Kicker und der Möglichkeit Schach zu spielen ältere und jüngere Leipziger*innen – oft mit einer Migrationsbiografie – ebenso montags anzieht, auch im Familientreff vorbei.

Diese Symbiose ist seit mehreren Jahren gewachsen und die Besucherschaft des Hauses Mühlstrasse 14 e.V. wird zunehmend internationaler. „Seit 2016 arbeiten wir mit Aktiven im erweiterten Bereich der Flüchtlingsarbeit.“, sagt Luise Schöpflin.

Sie schildert wie 2017 Ehrenamtliche schwangere Frauen in einer Gemeinschaftsunterkunft auch zu Kreissaalbesichtigungen begleiteten und dabei sehr deutliche wurde, dass Schwanger-Sein in einem fremden Land nochmal mehr eine abenteuerliche Herausforderung ist.

Eben weil die Wege und Verfahren oft unbekannt sind, ist der 11.Februar vor allem Schwangeren mit einer Migrationsbiografie gewidmet. „Das heißt, dass alle Interessierten willkommen sind, wir aber Sprachmittlerinnen für Arabisch, Persisch und Spanisch mit dabei haben werden“, so Frost. Denn es ist wichtig, dass alle hier lebenden Menschen den Zugang zu den Informationen haben.

Der Nachmittag lädt ab 15 Uhr dazu ein, Informationen rund um Schwangerschaft bei Kaffee und Kuchen zu erhalten, um dann später bei einem Abendsnack mit Expertinnen wie einer Ärztin, einer Hebamme und Mitarbeiterinnen des Familieninfobüros oder des Gesundheitsamtes der Stadt Leipzig ins Gespräch zu kommen.

Dabei geht es bei dem Angebot auch um den Austausch zwischen den Expertinnen, welche in ihrer Arbeit mit Migrant*innen Kontakt haben. Eben weil dies eine besondere Gruppe von zu betreuender Frauen ist wurde das Fachdialognetzt für schwangere, geflüchtete Frauen gebildet, welches Akteur*innen vernetzt und die Informationen gebündelt ins Internet stellt.

„Die Zusammenarbeit mit dem Bundesmodellprojekt von pro familia ist eine große Bereicherung für unseren Verein.“, so Frost und ist gespannt auf den sicherlich gut besuchten und interessanten Nachmittag im Februar.

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 63: Protest, Vertrauen und eine gute Frage

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