Das ehemalige „Gästehaus des Ministerrates der DDR“ in der Schwägrichenstraße 14 soll zu einer modernen Wohnanlage ausgebaut werden. Der entsprechende Bebauungsplan soll nun öffentlich ausgelegt werden. Dies hat die Verwaltungsspitze auf Vorschlag von Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau beschlossen.

Im auch als „Gästehaus am Park“ bekannten Gebäudeensemble können dank eines geänderten Bebauungsplans auf 10.600 Quadratmetern 130 Wohnungen unterschiedlicher Größe entstehen. Dafür werden die vorhandenen Gebäude – ein zweigeschossiger Flachbau sowie ein 6-Geschosser – um jeweils eine Etage erweitert. Ein 7-geschossiger Neubau im nordwestlichen Teil des Grundstücks ergänzt das Ensemble.

Neben einem Penthouse sowie familiengerechten Wohnungen sind auch barrierefrei erreichbare Einheiten sowie eine große Tiefgarage vorgesehen. Der Flachbau und die beiden Hochbauten erhalten jeweils begrünte Dächer. Die Zufahrt erfolgt über die Schwägrichenstraße und die Karl-Tauchnitz-Straße. Ein öffentlicher Fußweg im Süden des Grundstückes schafft eine zusätzliche Verbindung zwischen beiden Straßen bzw. dem Clara-Zetkin-Park.

Das Bestandsgebäude wird denkmalgerecht saniert, etwa die Natursteinfassaden im Erdgeschoss sowie die Werksteinplatten der oberen Geschossebenen. Auch die Freifläche orientiert sich mit hoch gewachsenem, parkartigem Baumbestand und Landschaftsrasen am historischen Vorbild.

Besonderer Wert wird zudem auf das unter mehreren Schichten Graffiti beinahe verschwundene Wandrelief des Leipziger Malers Bernhard Heisig (1925 – 2011) gelegt: Das sechs Meter lange Werk wird ebenfalls an originaler Stelle – im Foyer des ehemaligen Gästehauses – rekonstruiert.

Das „Gästehaus am Park“ gehört zu den prominenten Standorten im Villenviertel. Das 6-geschossige Appartementhaus und der angeschlossene Flachbau beherbergten große Foyers, Repräsentationsappartements, Speise-, Kino- und Konferenzsäle. Es steht seit 2013 unter Denkmalschutz – und seit über 20 Jahren leer. Bis 1995 wurde es als Hotel genutzt.

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