Das Staatliche Museum für Archäologie in Chemnitz (smac), das „Schaufenster der sächsischen Landesarchäologie“, feiert sein fünfjähriges Bestehen. Seit dem 15. Mai 2014 präsentieren sich im Gebäude des früheren Kaufhauses Schocken auf drei Etagen und 3.000 Quadratmetern rund 300.000 Jahre sächsische Landesgeschichte in einer interaktiven, kreativen und modernen Dauerausstellung.

Auch dank wechselnder Sonderausstellungen mit Bezug zu brennenden gesellschaftlichen Fragestellungen wird das smac dem selbstgesetzten Anspruch gerecht, die „Archäologie vom staubigen Image“ zu befreien. Beispiel ist die aktuelle Sonderausstellung „2 Millionen Jahre Migration“. Der Wunsch des Landesamtes für Archäologie nach einem neuen oder neu gestalteten Landesmuseum mit einer Dauerausstellung geht zurück in die späten 1990er Jahre.

Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Das smac hatte einen außerordentlich erfolgreichen Start. Dafür sprechen sowohl zahlreiche internationale Auszeichnungen für seine neuen und kreativen Ansätze und die positive überregionale Medienresonanz, als auch die Besucherzahlen. Schon nach fünf Jahren ist das smac eine unverzichtbare Kulturinstitution in Chemnitz und Sachsen.“

Das Wirken des Archäologiemuseums in die Öffentlichkeit steht auch in Wechselwirkung zur Geschichte des Hauses. Denn eine staatliche Kulturinstitution in einem Gebäude der Architekturmoderne der 1920er Jahre, so die Ministerin, „konnte angesichts seiner Hausgeschichte nicht bei der Vor- und Frühgeschichte stehen bleiben. Die Nutzung dieser architektonischen Ikone der Moderne war für den Freistaat Sachsen eine Verpflichtung, der mit den Namen Salman Schocken und Erich Mendelsohn verbundenen deutsch-jüdischen Geschichte besondere Aufmerksamkeit zu schenken, auch in der praktischen Museumsarbeit.“

Drei Ausstellungsteile widmen sich der Geschichte des Hauses: dem Architekten Erich Mendelsohn, der erfolgreichen Entwicklung des Schocken Konzerns und der gewaltsamen Vertreibung der Eigentümer aus Deutschland und schließlich der Biografie Salman Schockens.

Die Feier zum fünften Geburtstag des smac ist auch Auftakt zu einer Veranstaltung im Projekt „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“, die herkunftsbezogene Diversität in der Gesellschaft thematisiert und beleuchtet, wie sich eine Kulturinstitution personell und mit ihrem Programm darauf einstellen sollte.

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