Eine Vielzahl von Werken der zeitgenössischen bildenden Kunst von aktiven sächsischen Künstlerinnen und Künstlern ist – sofern die Künstler dies wollen - auf einer Werkdatenbank online zugänglich, zu betrachten und zu recherchieren. In der „Werkdatenbank Bildende Kunst Sachsen“ sind künstlerische Arbeiten aus den Sparten Malerei, Grafik, Zeichnung und Plastik aufbereitet, archiviert und für jedermann online zu studieren. Zugleich kann sie den Kunstschaffenden als Arbeitsinstrument und Werkverzeichnis dienen.

Die Datenbank wirkt zugleich wie ein virtuelles Nachlassdepot und ist geeignet für die Eingabe von Kunstwerken durch die Künstler selbst oder deren Erben. Die Datenbank wird vom Landesverband Bildende Kunst Sachsen fachlich betreut und von der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) realisiert. Das Kunstministerium hat den Aufbau dieser Datenbank bisher mit mehr als 200.000 Euro gefördert und trägt auch die Betreuungskosten von jährlich 60.000 Euro.

„Dieses digitale Werkverzeichnis sächsischer Künstler ersetzt nicht das Bewahren der originalen Kunstwerke, es bietet aber Hinführung und Recherchemöglichkeit zu den Original-Standorten. Zudem bietet es viele Funktionen, die reale Depots nicht haben. Die zweisprachige Datenbank ermöglicht jederzeit und weltweit den Blick auf nicht öffentlich zugängliche und weit verstreute Werke, enthält zusätzliche Informationen zu Werken und Kunstschaffenden“, unterstreicht Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange.

Sie ergänzt: „Die Werkdatenbank kann wie ein Schaufenster sächsischer Kunst sein und zu einem Arbeitsinstrument auch für Museen, Galerien, Kunsthochschulen und für die Kunstwissenschaft werden. In dieser Datenbank verknüpfen sich Sachsens künstlerische und technologische Potenziale auf sehr nützliche Weise.“

Die Datenbank ist arbeitsfähig und enthält aktuell 13.500 Werke – davon 9500 online zugänglich – von 49 aktiven Künstlerinnen und Künstlern – von denen 37 ihre Werke sichtbar gestellt haben. Künstler entscheiden selbst, ob und mit welchen Werken sie in das Verzeichnis aufgenommen und welche davon öffentlich zugänglich gemacht werden sollen.

„Somit erfüllt die Datenbank neben der Öffentlichmachung der künstlerischen Arbeiten auch die Funktion eines Bestandsverwaltungsinstruments für die Künstler, so dass einerseits künstlerische Gesamtwerke in ihrer Komplexität greifbar und zugänglich gemacht werden können und zugleich die Werkdatenbank längerfristig ein Spiegelbild der bildkünstlerischen Vielfalt in Sachsen sein kann”, erklärt Till Ansgar Baumhauer, Vorsitzender des Landesverbandes Bildende Kunst Sachsen.

Das Verzeichnis ist ein stetig wachsendes System, das vom Mitwirken der Künstlerinnen und Künstler lebt. Die Qualitätskontrolle und die Verfeinerung der Informationen zu den eingegebenen Informationen erfolgt im laufenden redaktionellen Betrieb.

Dr. Achim Bonte, Generaldirektor der SLUB, betrachtet die Werkdatenbank inhaltlich wie technisch-organisatorisch als besonders passende Ergänzung des umfangreichen Digitalisierungsprogramms der Bibliothek.

„Die SLUB ist eine der bedeutendsten deutschen Kunstbibliotheken und betreibt im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft den nationalen Fachinformationsdienst zur Zeitgenössischen Kunst“, erläutert Achim Bonte. „Zugleich verschafft sie mit hoch leistungsfähiger Technik und dem Sächsischen Landesdigitalisierungsprogramm zahlreichen Wissenschafts- und Kultureinrichtungen im Freistaat bereits seit vielen Jahren mehr Sichtbarkeit und Reichweite im digitalen Raum.“

Dr. Jens Bove, Leiter der Deutschen Fotothek in der SLUB, hebt hervor, „dass der Bilderschatz durch das von der Deutschen Fotothek übernommene zweisprachige und für mobile Endgeräte geeignete Interface auch international wahrgenommen werden kann.“ Er betont zudem: „Die Nachhaltigkeit und Nachnutzbarkeit der Daten ist durch die Verwendung von Normdaten, standardisierten Metadatenformaten und durch die Unterstützung internationaler Bildaustauschformate sowie durch die Anbindung an das Langzeitarchiv der SLUB auf höchstem technischen Niveau sichergestellt.“

Die Werkdatenbank ist auch Teil des Projekts „Konzeption für den Umgang mit Künstlernachlässen“, ebenfalls Auftrag aus dem Koalitionsvertrag. Dessen Umsetzung im als Pilotvorhaben hat begonnen. Eine Nachlassfördereinrichtung ist im Aufbau bei der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

www.werkdatenbank.de

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