Vergangenen Sonnabend fand das Dritte Leipziger Frauen*Festival "Ohne uns kein Wir" statt. Auf dem Markt begannen schon am Vormittag die Aufbauarbeiten, ab 14 Uhr präsentierten sich an 50 Ständen Vereine, Parteien, Handwerkerinnen und Unternehmerinnen.

Mitmachangebote wie Fußballwand und die große Namen-Mal-Aktion “Ich stehe mit meinem Namen für ein gutes Miteinander aller Menschen” lockten die Stadtbesucher*innen über den Markt.

Direkt von der bis Mittag reichenden Feministischen Sommeruni der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft & IDA ging es über in das lebhafte Programm des Frauen*Festivals mit rund 5.000 Besucherinnen und Besuchern.

MadamTamTam eröffnete mit westafrikanischen Rhythmen, Ninia La Grande führte moderierend durch den Nachmittag und bot einen textlichen Einblick in ihr kunstvolles Sprech-Werk. SupaKC vereinte in ihrem Auftritt die Vielfalt der Genres: Ganzheitlichkeit in elektronischer Musik versetzte die Innenstadt in Schwingungen. Rada Synergica umfing das Publikum mit leidenschaftlicher Klezmer-Weltmusik, während die Menschen sich Schatten unter Schirmen, Pavillons und Zelten suchten.

© Frauenkultur Leipzig
© Frauenkultur Leipzig

Die Veranstalterinnen hatten einiges zusammengetragen, um die gute Stube der Stadt zu beschatten. Von Lilly Among Clouds Stimme ließen sich die Besucher*innen stark einnehmen, lange Schlangen waren später am CD-Verkauf zu beobachten. Mit Finna wurde es engagiert feministisch, die kämpferische Hamburgerin lieferte stimmliche Vielfalt und beeindruckte textlich.

Am Abend füllte sich der Platz vor der Bühne, Getränke flossen und brasilianische Köstlichkeiten verwöhnten kulinarisch. Ipek trat zunächst in ihrer Formation mit Karmatürji und ihrem nomadischen Sound auf, die letzten 2 Stunden brachte sie dann mit ihrem vielseitigen Mix aus globalen Klängen mit fetten Beats einzigartige Musik auf dem Leipziger Markt: das gibt es nur zum Frauenfestival!

Das Dritte Leipziger Frauen*Festival stand auch unter dem Motto Clara & Louise… anlässlich des 200. Geburtstags von Clara Schumann & Louise Otto-Peters: Es spielte die Schüler*innen-Band der Louise-Otto-Peters-Schule. Und es gab die Uraufführung “CLARA UND LOUISE 1819 – 2019” – gemeinsam bespielt wurden die Haupt- und Mittel-Bühne mit der performanten Inszenierung an der mitwirkten der Frauenchor CantaAnimata unter der Leitung von Regina Kolb, die Schauspielerinnen Milena Gürtler & Hannah Maneck und die Musikerinnen Claudia Herold, Cello & Katharina Rahn, Piano.

Vorgestellt wurden die zwei beeindruckenden und engagierten Leipzigerinnen in ihrem künstlerischen und politischen Engagement – verbunden mit dem Heute. Eine zweite Uraufführung präsentierte das Ost-Passage-Theater mit “DON‘T STOP THE MUSIC! VOLUME 1” zu Hildegard von Bingen. … Erinnerungen an eine Frau, die überzeugt war, dass die Seele symphonisch ist.

Die Macherinnen sind hochzufrieden: eine wunderbare Stimmung beherrschte den Markt, die Teilnehmerinnen an den Ständen berichteten von großer Resonanz. Die quirlige Aufstellung der Aussteller*innen verführte zu neuen Perspektiven, mit der Zweitbühne gewann das Festival an Aktionsraum.

Gesine Märtens, Christine Rietzke, Katharina Krefft, Kathrin Darlatt, Sandra Berndt, Katja Röckel und Katharina Kleinschmidt ziehen ein positives Fazit: das Frauenfestival etabliert sich in der Leipziger Festivallandschaft als betont anderes Kulturfestival.

Wir danken der Stadt Leipzig, der L-Gruppe und der Gleichstellungsbeauftragten der Landesdirektion für die finanzielle Zuwendung, die das Festival ermöglicht.

 

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