Die Entwicklung des Leipziger Matthäikirchhofs wird mit 2,25 Millionen Euro als „Nationales Projekt des Städtebaus“ gefördert. Die entsprechende Urkunde hat Bundesinnenminister Horst Seehofer jetzt in Berlin an Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau überreicht.

Mit dem Programm des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat werden im Förderjahr 2018/19 insgesamt rund 140 Millionen Euro ausgereicht. In Sachsen erhalten beispielsweise auch Bad Muskau 5,78 Millionen Euro für die Revitalisierung der Stadtmitte und Zwickau 4 Millionen Euro, um das denkmalgeschützte Kaufhaus Schocken zu sanieren.

Der Matthäikirchhof hat symbolische Bedeutung hinsichtlich des kirchlichen Erbes der Stadt und seiner Überformung durch die DDR – mit dem Projekt sollen kriegsbedingte Wunden geschlossen werden. Wichtiger Baustein dafür ist das „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“, das hier als zentraler Ort des Gedenkens sowie des gesellschaftlichen Diskurses über Diktaturen entstehen soll.

Mit den Fördermitteln sollen unter anderem internationale Wettbewerbe zum Städtebau und zur Architektur des Forums sowie eine umfangreiche Bürgerbeteiligung finanziert werden. Auf dem 1,6 Hektar großen Gelände am westlichen Rand der Innenstadt informieren bereits das „Museum in der Runden Ecke“ sowie die Außenstelle des Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit über Arbeit und Machenschaften des ehemaligen DDR-Geheimdienstes.

Der Bundestag hatte im September entschieden, dass die Stasi-Akten ab 2021 in das Bundesarchiv integriert und die Struktur der Archive in den Bundesländern verschlankt werden soll. In jedem ostdeutschen Bundesland soll dann nur ein modernes Archiv die Unterlagen dokumentieren, erforschen und den Bürgern zugänglich machen

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