Gestern ist eine Erklärung von Landesbischof der Ev-Luth. Landeskirche Sachsens Dr. Carsten Rentzing veröffentlicht worden https://www.evlks.de/aktuelles/alle-nachrichten/nachricht/news/detail/News/erklaerung-des-landesbischofs/ . In dieser heißt es: „Um Schaden von meiner Kirche abzuwenden, habe ich mich entschieden, mein Amt zum nächstmöglichen Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen.“

Auch wenn man nun rätseln darf, wann der „nächstmögliche Zeitpunkt“ gegeben ist – ein Rücktritt Rentzings vom Amt des Landesbischofs wird, muss in Kürze erfolgen. Damit zieht Rentzing die Konsequenz aus einer Vertrauenskrise, in die er die Landeskirche gesteuert hat.

Aber nicht nur er: Die Krise war mit seiner Wahl durch die Landessynode vorprogrammiert. Denn ein Landesbischof, der in einer Kampfabstimmung mit einer Stimme Mehrheit, also wahrscheinlich mit seiner eigenen, gewählt wird, kann nicht integrativ wirken. Auf einer solchen Wahl liegt kein Segen. Das hat Rentzing mit seiner Amtsführung leider vom ersten Tag unterstrichen.

Er hat nicht zusammengeführt, er hat die Landeskirche nicht geistlich geleitet. Er blieb gefangen in seiner Vergangenheit. Denn nun kristallisiert sich immer mehr heraus, dass seine Beheimatung in rechten Kreisen keine böswillige Unterstellung ist, sondern offensichtlich mit Tatsachen unterfüttert werden kann. Das macht dann auch verständlich, warum Rentzing sich der schlagenden Verbindung Hercynia angeschlossen hat und es an aller Distanz zu den Rechtsnationalisten von der AfD hat missen lassen.

Dennoch bedurfte es erst des überfälligen Aufrufs von inzwischen über 700 Pfarrer/innen und Gemeindegliedern, um Rentzing und das Landeskirchenamt zu überfälligen Konsequenzen zu bewegen. Klar sollte aber auch sein: Mit dem angekündigten Rücktritt Rentzings muss einhergehen ein intensiver Prozess einer Neuausrichtung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens.

Evangelische Landeskirche Sachsen: Bischof Dr. Carsten Rentzing tritt zurück

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Keller, Rentzing und das Christentum in Zeiten der AfD: In der Evangelischen Kirche Sachsens wächst der Widerstand

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