Die Staatsregierung muss unverzüglich handeln, wenn das Bildungsticket – wie angekündigt – zum neuen Schuljahr kommen soll. Das hat die Linksfraktion gestern im Landtag gefordert (Drucksache 7/892). CDU, Grüne und SPD stimmten allerdings dagegen.

Marco Böhme, Sprecher der Linksfraktion für Mobilität, erklärt: „Nicht nur wir fordern seit Jahren ein sachsenweit einheitliches, ganzjährig gültiges und vor allem kostengünstiges Ticket für die Schülerinnen und Schüler. Schon die Koalition aus CDU und SPD hatte diese Forderung 2014 vorgebracht und im Koalitionsvertrag versprochen, bis Ende 2015 einen Vorschlag zu machen. Nichts ist daraus geworden. Da hilft es auch nicht, dass kurz vor dem letzten Landtagswahlkampf das Schülerfreizeitticket eingeführt wurde – ein Schülerticket, das erst ab 14 Uhr gilt. So etwas Absurdes kann man sich gar nicht ausdenken.

Folglich müssen alle Eltern, deren Kinder vor 14 Uhr die Schule besuchen sollen, in Görlitz zum Beispiel 150 Euro, in Dresden über 200 Euro und im Landkreis Meißen sogar mehr als 250 Euro im Jahr zahlen. Für jedes Kind! Sie müssen dafür blechen, dass jahrelang Schulen geschlossen und Schulwege verlängert wurden. Viele Schulkinder brauchen heute eine Stunde zur Schule und eine weitere Stunde, bis sie wieder zu Hause sind.

Nun steht erneut im Koalitionsvertrag, dass endlich das richtige Bildungsticket kommt, und zwar schon in diesem Jahr. Das ist eine gute Sache – wenn sie umgesetzt wird. Wir befürchten, dass das wieder nichts wird, und wollten deshalb die Regierung beauftragen, unverzüglich die Voraussetzungen zu schaffen. Das hat die Koalition heute abgelehnt. Schon morgen will sich die SPD im Landtag für das Azubi-Ticket feiern, und sie fordert bei jeder Gelegenheit, es zum Bildungsticket auszubauen. Wie passt das zusammen? Gar nicht, finde ich.“

 

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar