Der SPD-Ortsverein Ost-Nordost und die Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB Leipzig) veranstalten am 20. Februar um 19 Uhr die Podiumsdiskussion „Bildung und Soziale Ungleichheit in Leipzig: Mehr Gerechtigkeit wagen?“. Als Gäste referieren Prof. Dr. Gerlind Grosse, Professorin für „Frühkindliche Bildungsforschung“ an der Fachhochschule Potsdam, sowie Robert Hausotte, Schulleiter der Schule Ihmelsstraße - Oberschule der Stadt Leipzig. Die Moderation übernehmen Sabine Ernst, Stadtbezirksbeirätin Ost und Stefan Kausch, Ortsvereins-Vorsitzender Ost/Nordost.

Die Veranstaltung möchte diskutieren: Was hilft wirklich, um allen Kindern in Leipzig die gleichberechtigte Teilhabe an Bildung und Aufstieg zu ermöglichen? Wie ist es um soziale Ungleichheit in Leipzig und im Besonderen im Leipziger (Nord)Osten bestellt? Welche Ursachen und Problemlagen liegen diesem Befund zugrunde? Welche kurz-, mittel- und langfristige Lösungsansätze gibt es, um die Chancengleichheit der Kinder zu erhöhen?

Sabine Ernst, Ortsverein Ost/Nordost: „Die soziale Benachteiligung vieler Kinder im Leipziger Osten macht sich beispielsweise an den extrem niedrigeren Bildungsübergängen von den Grundschulen auf Gymnasien fest. Die Unterschiede belaufen sich laut Sozialreport 2019 auf Bildungsempfehlungen von unter 35 % z.B. in Grundschulen in Neustadt/Neuschönefeld oder Sellerhausen-Stünz und über 65 % in der Südvorstadt, Mitte oder Gohlis.

Diese Unterschiede sind nicht das Ergebnis der unterschiedlichen Intelligenz der Kinder, sondern Herkunft und soziale Milieus beeinflussen die Bildungteilhabe sehr stark. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass die daraus resultierende soziale Ungleicheit mit den richtigen Mitteln dringend angegangen wird.“

Johannes Neumann, AfB Leipzig: „Bildungsübergänge können besser gestaltet werden, wenn Kinder länger gemeinsam lernen, am besten in Gemeinschaftsschulen, oder wenn verschiedene Schulformen unter einem Dach vereint sind. Auch die Idee des Leipziger Bildungsnetzes kann bei der Reduzierung sozialer Ausgrenzung helfen. Darin sollen alle Lernorte in unserer Stadt noch besser verknüpft werden.

Dazu gehören neben Schulen gerade Museen und Kultureinrichtungen, Bibliotheken, unsere reiche Musiklandschaft, aber auch Unternehmen. Wenn hier niedrigschweilige Zugänge und Angebote geschaffen werden, könnten sich die Lernbedingungen für alle Kinder verbessern – unabhängig vom Geldbeutel oder der Herkunft der Eltern. Die neue Quartiersschule in der Ihmelsstraße kann ein erster Knoten im Bildungsnetz sein.“

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