Zum Internationalen Frauentag 2020 unterstreichen der DGB und alle Mitgliedsgewerkschaften die besondere Bedeutung von Tarifverträgen für weibliche Beschäftigte. Monatlich mehr Einkommen, bessere Regelungen zur Arbeitszeit, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, mehr Urlaub: Von diesen Tarifvertrags-Standards profitieren Frauen besonders stark, denn sie arbeiten in Branchen, die kaum Tarife bieten, dafür aber viele prekäre Jobs.

„Machen wir Sachsen zum Tarifland, dann ist es auch ein besseres und gerechteres Land für Frauen“, sagte die stellvertretende Vorsitzende des DGB, Anne Neuendorf und betonte: „Wir machen weiter Druck für ein modernes Gleichstellungsgesetz.“

Frauen verdienen immer noch rund ein Fünftel weniger als Männer, kritisierte die Gewerkschafterin. „Wo Tarifverträge gelten, ist diese Lücke um ganze 10 Prozentpunkte kleiner“, sagte sie. Neben der mangelnden Tarifbindung in Frauenberufen gibt es weitere Ursachen für die Lohnlücke: Frauen arbeiten überdurchschnittlich häufig Teilzeit und in vergleichsweise schlecht bezahlten Berufen. Sie bekleiden seltener die hochbezahlten Führungspositionen – und sie übernehmen nach wie vor den Großteil der unbezahlten Arbeit im Haushalt sowie bei der Versorgung von Kindern und der Pflege von Angehörigen.

„Hier muss sich grundlegend etwas ändern. Haus- und Sorgearbeit ist Frauen- und Männersache“, sagte Neuendorf. Um die Lasten gerechter zu verteilen, seien Tarifverträge das richtige Mittel. „Besonders in Branchen mit hohem Beschäftigungsanteil von Frauen drängen Tarife die prekäre Beschäftigung zurück, sorgen für faire Arbeitszeiten und bieten bessere Chancen für eine eigenständige Existenzsicherung – im Erwerbsleben ebenso wie im Alter“, sagte Anne Neuendorf.

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