Für die hohe Feinstaubbelastung am vergangenen Freitag und Samstag (27./28.3.2020) ist Saharastaub verantwortlich gewesen. Das teilte das Landesumweltamt Sachsen (LfULG) heute in Dresden mit. Am Freitag sei der Tagesgrenzwert für Feinstaub PM 10 in Sachsen an vier Luftmessstationen überschritten worden (Bautzen, Görlitz, Leipzig-Lützner Straße und Zittau-Ost) und am Samstag an 12 Stationen.

Dazu gehörten: Bautzen, Görlitz, Niesky, Zittau-Ost, Brockau, Dresden-Bergstraße, Dresden-Nord und Dresden-Winckelmannstraße sowie Radebeul-Wahnsdorf, Glauchau, Chemnitz-Leipziger Straße und Zwickau-Werdauer Straße.

Die höchsten Tagesmittelwerte wurden am Samstag mit 60 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft in Görlitz und Bautzen gemessen. Der Tagesgrenzwert für Feinstaub PM10 beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und darf an maximal 35 Tagen pro Jahr überschritten werden. Mit dem Wechsel der Windrichtung am Sonntag und dem einsetzenden Regen gingen die Konzentrationen wieder deutlich auf das niedrige Ausgangsniveau der letzten Tage und Wochen zurück.

In die Auswertung des Saharastaubereignisses flossen Informationen aus den sogenannten Lidar-Messungen des Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS) in Leipzig mit ein. Danach ist von einer Mischung aus Saharastaub und Partikeln aus der Biomasseverbrennung auszugehen. Transportiert worden ist der Saharastaub diesmal nicht wie so oft von Marokko über Spanien und Frankreich, sondern aus Griechenland. Auf dem Weg von Südosten nach Deutschland hat er noch weitere Partikel aufgesammelt.

Betroffen war nicht nur Sachsen, sondern ganz Süd- und Mitteldeutschland, wie die Karten des Umweltbundesamtes verdeutlichen. Ziehen Sie zur Veranschaulichung den Schieber auf den 28. März, den Tag der höchsten Belastung.
Hintergrund zur Luftqualität in Sachsen:

2019 sind die gesetzlichen Grenzwerte für die Luftqualität in Sachsen sicher eingehalten worden. Insbesondere an Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen hat sich die Luftqualität deutlich verbessert. So gingen beispielsweise die Stickstoffdioxid- Konzentrationen an den sogenannten Hotspots im Jahresdurchschnitt um vier Mikrogramm pro Kubikmeter Luft zurück.

Die Feinstaub-PM10-Jahresmittelwerte zeigten ähnliche Minderungen. Der Tagesgrenzwert Feinstaub PM10 ist seit 2015 nicht mehr überschritten worden. Er beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft bei 35 zulässigen Überschreitungstagen pro Kalenderjahr.

Sorgenkind bleibt die Belastung mit Ozon. Die Zielwerte für Ozon zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Vegetation werden vor allem immer noch auf dem Erzgebirgskamm überschritten.

Bauarbeiten in Straßen in der Nähe der Luftgütemessstation Freiberg (Landkreis Mittelsachsen) brachten wieder Spätfolgen der jahrhundertelangen Erzgewinnung und -verarbeitung ans Licht. Der bei den Bauarbeiten freigesetzte Staub enthielt höhere Gehalte an Blei und insbesondere an Arsen.

Der Jahres-Immissionswert für Arsen im Staubniederschlag von vier Mikrogramm Arsen pro Quadratmeter und Tag wurde mit 7,4 Mikrogramm Arsen pro Quadratmeter und Tag deutlich überschritten.

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