Die erste Hürde ist geschafft: Der Landkreis Leipzig erhielt die Zuwendungsbescheide des Bundes für die Erschließung der „weißen Flecken“ durch den Breitbandausbau. Beantragt waren für die Fördergebiete Süd und Nord insgesamt knapp 62,7 Mio. Euro, von denen der Bund die Finanzierung mit 60 % über die Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“ übernimmt.

Die Zuwendung des Bundes sind Basis für die Landesförderung, so dass nun die Unterlagen für eine Kofinanzierung beim Freistaat Sachsen eingereicht werden konnten. Diese Aufstockung i.H.v. 30 % der Gesamtkosten wird über die Förderrichtlinie Digitale Offensive Sachsen (DIOS) möglich.

In Abhängigkeit der Zusage des Freistaats sind für Ende 2020 die europaweiten Ausschreibungen zur Errichtung und zum Betrieb des zu errichtenden Glasfasernetzwerkes geplant. Die Ergebnisse der Ausschreibungen liegen vermutlich im zweiten Halbjahr 2021 vor.  Danach können die Baucluster, Trassenverläufe, Standorte für Verteiler u.a. festgelegt werden.

„Wir brauchen die Digitalisierung im ländlichen Raum, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, drängt Landrat Henry Graichen auf den schnellen Ausbau der digitalen Infrastruktur. Allerdings müsse sich fördertechnisch der Ausbau an der Schwelle von aktuell 30 Mbit/s orientieren, was nicht mehr bedarfsgerecht sei.

„Hier bedarf es einer zügigen Entscheidung des Bundes, damit auch im ländlichen Raum ein leistungsfähiges Netz mit einer deutlich höheren Aufgreifschwelle möglich wird“, formuliert Graichen seine Erwartung.

Hintergrund

Gefördert durch den Bund wird nur der Ausbau der sog. „weißen Flecken“, also einer digitalen Versorgung mit einer Anbindung von unter 30 Mbit/s. Die Auswertung der Markterkundung in 2019 für das Gebiet des Landkreises Leipzig (außer Grimma, Wurzen, Thallwitz, Lossatal und Bennewitz) ergab ein Gesamtprojekt mit ca. 5.200 anzuschließenden Adressen, 62 zu versorgende Schule sowie ca. 750 km zu verlegende Leerrohre.

Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich dabei nach ersten Berechnungen auf ca. 62,8 Mio. €. Aufgrund der Fördermittelbedingungen des Bundes (max. 30 Mio. Euro Förderung je Antrag) wurden zwei Fördergebiete (Nord und Süd) definiert. Die kreiseigene Breitband GmbH übernimmt die Koordinierung und Durchführung dieser Aktivitäten.

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