Deutliche Kritik übt Sachsens Kultusminister Christian Piwarz am Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann Stiftung. „Die Bertelsmann-Stiftung misst ostdeutsche Verhältnisse mit westdeutschen Maßstäben. Das ist ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen und wird der besonderen Situation in Ostdeutschland in keiner Weise gerecht. Es ist schlichtweg falsch, lediglich den Blick auf den Personalschlüssel zu richten und die deutlich höheren Betreuungsquoten außer Acht zu lassen“, sagte Kultusminister Piwarz.

Dessen ungeachtet werde Sachsen weiterhin die 269 Millionen Euro aus dem Gute-Kita-Gesetz allein zur Qualitätsverbesserung einsetzen, kündigte der Minister an.

Der Kultusminister verwies darauf, dass die Betreuungsquoten der unter Dreijährigen in Ostdeutschland und so auch in Sachsen deutlich höher sei als im Bundesdurchschnitt. Während der Betreuungsgrad in Krippen bundesweit lediglich 33,6 Prozent beträgt, liegt er in Sachsen bei knapp 51 Prozent.

Erstmalig geht die Bertelsmann-Stiftung allerdings auf das vergleichbar hohe Qualifikationsniveau des Kita-Personals in Sachsen ein. Zehn Prozent des Kita-Personals hat in Sachsen einen Hochschulabschluss. Das ist neben Hessen der bundesweit höchste Anteil.

Auch hat in Sachsen mehr Kita-Personal einen Fachschulabschluss als Erzieher als im Bundesvergleich. In Sachsen sind es 82 Prozent, im Bundesdurchschnitt nur 66 Prozent.

Sachsen wendet 2020 rund 840 Millionen Euro zur Finanzierung der Kindertageseinrichtungen (Krippe, Kindergarten und Hort) für die Betreuung der Kinder bis zum Ende der vierten Klasse auf. Allein die schrittweise Verbesserung des Betreuungsschlüssels in Krippe und Kita ab 2015 kosten das Land insgesamt rund 180 Millionen Euro.

Montag, der 24. August 2020: Reden, reden, reden + Video Ludwigstraße

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