Brennstoffzellen und Brennstoffzellensysteme gewinnen eine immer größere Bedeutung, da Wasserstoff als Energieträger vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten bietet. Die Erstellung einer sächsischen Wasserstoffstrategie ist im Koalitionsvertrag vereinbart. Das sächsische Wirtschaftsministerium (SMWA) wird dafür die Teilbereiche Wirtschaft und Mobilität ausgestalten. Deshalb hat sich Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig heute bei den Unternehmen FES in Zwickau sowie Linde und Sunfire in Dresden über den aktuellen Entwicklungsstand und den Unterstützungsbedarf beim Thema Wasserstofftechnologie informiert.

„Sächsische Unternehmen und Forschungseinrichtungen verfügen über exzellente Kompetenzen im Bereich Brennstoffzelle“, erklärte Wirtschaftsminister Dulig. Insgesamt böten Technologien zur Produktion, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff große wirtschaftliche Chancen für Wertschöpfung und hochwertige Arbeitsplätze. Dulig weiter: „Wir wollen diese Chancen auch für die zukünftige Mobilität und Logistik nutzen und setzen uns für den Aufbau einer sächsischen Wasserstoffindustrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette ein. Damit soll auch der Strukturwandel gefördert und der Freistaat zur einer Energieregion der Zukunft weiterentwickelt werden.“

Ein Konsortium aus dem HZwo e. V. (Schwerpunkt: Automotive) und dem breit aufgestellten Branchennetzwerk Energy Saxony e. V. (Schwerpunkte: industrielle Anwendung und Wertschöpfungskette Wasserstoff) bildet das sächsische Innovationscluster »HZwo – Antrieb für Sachsen« rund um die Themen Brennstoffzellen und grüner Wasserstoff. Diese Kompetenzstelle treibt sowohl die Entwicklung von konkreten serienreifen Antriebskomponenten – vor allem für die automobile Nutzung – als auch die Bereitstellung und industrielle Nutzung von Wasserstoff als Energieträger voran. Das SMWA fördert das Innovationscluster zunächst bis 2022 mit rund 1,6 Millionen Euro.

www.hzwo.eu | www.energy-saxony.net

Sächsische Unterstützungsangebote werden parallel zur Erstellung der Wasserstoffstrategie erarbeitet. „Wir möchten etablierte Maßnahmen wie beispielsweise die Technologieförderung fortführen und weiterentwickeln, aber auch neue Angebote entwickeln“, kündigte Dulig heute an. „Weil die Haushaltsmittel begrenzt sind, setzen wir auch auf eine starke Beteiligung sächsischer Akteure an den Fördermaßnahmen des Bundes im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie.“

www.bmbf.de/de/nationale-wasserstoffstrategie-9916.html

Kurzporträts der Unternehmen

FES GmbH Fahrzeug-Entwicklung Sachsen

Die FES GmbH Fahrzeug-Entwicklung Sachsen (FES) ist einer der größten deutschen Engineering-Partner der Automobilindustrie mit Gesamtfahrzeugkompetenz. Als solcher kann die FES auf nahezu 30 Jahre Erfahrung als Entwicklungsdienstleister verweisen. Im Bereich E-Mobilität ist die FES bereits seit deren Anfängen in die Entwicklungsprozesse im Bereich Batterie und Antriebsentwicklung involviert. Dieses umfangreiche Knowhow wird seit 2016 auch auf den Bereich Brennstoffzellensystementwicklung und -integration übertragen. Hierfür wurde innerhalb eines Jahres die Eigenentwicklung eines Brennstoffzellensystems zur Erprobung, Entwicklung und Charakterisierung von relevanten Systemkomponenten sowie der Entwicklung von Prüfstrategien fertiggestellt.

Des Weiteren wurden im Rahmen des „NIP II“-Programmes des BMVI zur Marktaktivierung drei aktuelle Brennstoffzellenfahrzeuge zum Erfahrungsgewinn im Rahmen von Alltagserprobungen angeschafft. Diese Investition und die Erwartung zukünftiger Erprobungen von Brennstoffzellenfahrzeugen der Kunden haben schließlich auch dazu geführt, dass in Meerane (Landkreis Zwickau) die dafür notwendige Betankungsinfrastruktur installiert wurde, die demnächst auch offiziell in Betrieb gehen wird.

Außerdem werden durch FES bereits Brennstoffzellensystementwicklungen sowie deren Integration für logistische Anwendungen entwickelt und umgesetzt.

www.fes-aes.de

Linde GmbH, Linde Engineering, ITM Linde Electrolysis GmbH

Als erfahrener Gas- und Anlagebauspezialist und einer der weltgrößten Wasserstoffanbieter deckt Linde mit seiner Fachkompetenz die gesamte Wertschöpfungskette ab – von der Erzeugung und Verflüssigung über Lösungen für Transport und Speicherung bis zum Betanken wasserstoffbetriebener Fahrzeuge. In den vergangenen Jahren hat Linde Beiträge zu bedeutenden technologischen Durchbrüchen geleistet, die den Wirkungsgrad steigern und die Umweltverträglichkeit bei Produktion, Speicherung und Verbrauch verbessern.

Viele der Innovationen, mit denen eine praxistaugliche, nachhaltige Infrastruktur für Wasserstoff-Tankstellen aufgebaut werden soll, wurden in enger Zusammenarbeit mit maßgeblichen Akteuren aus der Industrie und mit Finanzmitteln der Europäischen Kommission sowie nationaler Regierungen wie den USA, Japan und Deutschland entwickelt. Diese Fortschritte rücken die Vision eines nachhaltigen Wirtschaftens, insbesondere im expandierenden Bereich Straßenverkehr/Mobilität, in greifbare Nähe.

www.linde.com | www.linde-engineering.com | www.itm-linde.com

Sunfire GmbH

Als Vorreiter im Bereich Hochtemperatur-Elektrolyse entwickelt und produziert Sunfire heute Anlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und erneuerbarem Kraftstoff. Durch die integrative Einbindung der hocheffizienten Elektrolyseure in bestehende Industriezweige hat sich Sunfire nicht weniger als die Verdrängung fossiler Energieträger zum Ziel gemacht. Dabei verfolgt Sunfire die Vision, erneuerbare Wind-, Wasser- und Sonnenenergie überall dort und immer dann verfügbar zu machen, wo und wenn sie gebraucht werden – und das unabhängig davon, ob die Sonne scheint, der Wind weht oder die Wellen rauschen.

www.sunfire.de

4. Sächsische Landesausstellung: SMWA zeigt Sonderschau „F.I.T. for future“ im Zwickauer Audi-Bau

Die Sachsen sind traditionell aufgeschlossen gegenüber neuen Entwicklungen und Technologien. Der Freistaat steht in der Tradition von Tüftlern und Erfindern, Forschern und Visionären. Das zeigt auch die diesjährige 4. Sächsische Landesausstellung „Boom Sachsen“, welche 500 Jahre Industriekultur im Freistaat würdigt. Die Exponate belegen eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft.

Ergänzend zur Zentralschau im Zwickauer Audi-Bau präsentiert das SMWA im Souterrain des historischen Gebäudes die Sonderausstellung „F.I.T. for future“. Die Abkürzung „F.I.T“ steht für Forschung, Innovation und Technologie. Hochschulen und Forschungsinstitute sowie Industrie und Handwerk zeigen in unterschiedlichen Facetten das wirtschaftliche Potenzial der Zukunft auf. Die Besucher sind herzlich eingeladen, sich auch interaktiv an den verschiedenen Stationen der Ausstellung auszuprobieren und mehr über die künftigen Ausbildungs-, Berufs- und Arbeitswelten zu erfahren.

»Innovationen sind das Sprungbrett Sachsens in eine erfolgversprechende Zukunft«, betont Wirtschaftsminister Martin Dulig. „Neue Technologien und digitale Dienste durchdringen heute alle Branchen. Die Verknüpfung von Traditionellem und Innovativem gewinnt immer mehr an Bedeutung. Diese Erfahrung möchten wir mit unserer Ausstellung vor allem jungen Menschen näherbringen.“

www.boom-sachsen.de

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