Startschuss für die Video-Challenge „Schüler retten Leben“: Am heutigen Montag, 14. September, hat die gemeinsame Aktion des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) und seiner Partner im Aktionsbündnis „Leipzig drückt“ begonnen. Alle Leipziger Schüler ab Klassenstufe 5 sind aufgerufen, in einem kurzen Video andere für das Thema Wiederbelebung zu begeistern.

Bis zum 16. Oktober können nun die Filme erstellt und auf einer Aktionsseite hochgeladen werden. Die besten Beiträge werden von einer Jury ausgewählt und prämiert. Schirmherr ist Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung.

Was tun, wenn plötzlich jemand neben einem bewusstlos wird? Den Notruf 112 wählen, ganz klar. Und dann? Bis der Rettungsdienst eintrifft, vergehen im Schnitt sieben Minuten. Doch wenn das Herz nicht mehr schlägt, ist das zu lang, und es gibt nur einen Menschen, der das Leben der betroffenen Person retten kann: man selbst. Laienreanimation braucht Menschen, die sich trauen. Jeder kann helfen. Aber viele sind im Ernstfall unsicher, ausgelöst durch das Gefühl, nicht richtig zu wissen, was zu tun ist.

Der mit dem heutigen Tag gestartete Wettbewerb stellt eine Corona-bedingte Alternative zum zentralen Aktionstag anlässlich der „Woche der Wiederbelebung“ dar. Wie bereits in den vergangenen Jahren ist auch 2020 das Motto der bundesweiten Aktionswoche: „Ein Leben retten. 100 pro Reanimation“ – eine bundesweite Initiative verschiedener Fachgesellschaften, die auch durch Gesundheitsminister Jens Spahn unterstützt wird.

Ab sofort haben alle Leipziger Schüler ab Klassenstufe 5 die Möglichkeit, sich anzumelden, Videos von maximal drei Minuten Länge zu erstellen und über die gemeinsame Aktionsseite www.schuelerrettenleben-leipzig.de hochzuladen. Einsendeschluss ist der 16. Oktober.

Eine fachkundige Jury ermittelt die besten Beiträge in den Kategorien „Gruppenarbeit“, „Einzel- oder Tandemarbeit“ sowie „Jugendgruppen der Hilfsorganisationen“. Sie werden bei einer feierlichen Abschlussveranstaltung am 7. November am UKL prämiert. Zusätzlich wird ein Publikumspreis vergeben. Auf die Gewinner warten attraktive Geld- und Sachpreise.

Unabhängig von einem Gewinn erhalten alle Schüler, die ein Video eingeschickt haben, als Dankeschön und Anerkennung ein kleines Überraschungspaket.

„Macht euch schlau in Sachen Wiederbelebung. Dreht einen kleinen Film zum Thema Wiederbelebung und lasst eurer Kreativität freien Lauf“, sagt Dr. Alexandra Ramshorn-Zimmer, Oberärztin der Zentralen Notfallaufnahme (ZNA) des UKL, „zeigt, wie ihr in einer solchen Situation reagiert. Zeigt, wie ihr andere Menschen dazu bringt, nicht nur zu gaffen oder Fotos zu machen.“

Als Notärztin weiß sie, wie Wiederbelebung funktioniert. Dieses Wissen möchte sie gern an viele junge Menschen weitergeben und hofft auf rege Beteiligung: „Es ist egal, ob ihr in der Klasse, mit euren Freunden oder allein dreht – schickt uns einfach bis zum 16. Oktober euer Video.“

Minderjährige Teilnehmer benötigen für ihre Anmeldung die Genehmigung der Eltern oder der Erziehungsberechtigten.

Zur Auftaktveranstaltung im Neuen Rathaus sagte Prof. Thomas Fabian, Bürgermeister für Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule: „Leipzig steht an sich gut da, alle Akteure arbeiten eng zusammen. Und doch ist diese Aktion des UKL und seiner Partner sehr wertvoll.“

Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des UKL, ergänzte: „Das Lernverhalten der Menschen verändert sich. Junge Menschen von heute können am meisten über bewegte Bildern von einer Sache überzeugt werden, und die Jungen sind es auch, die am ehesten bereit sind zu helfen.“

Trotz aller bereits etablierten Maßnahmen sei die Wiederbelebungsquote nicht gut genug, erklärte Prof. André Gries, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notfallaufnahme am UKL, aus fachlicher Sicht. „Die Zeit zwischen Herz-Kreislauf-Stillstand und Erste-Hilfe-Maßnahmen muss deutlich verkürzt werden“, so Prof. Gries.

Partner im Aktionsbündnis „Leipzig drückt“ sind neben dem UKL der Arbeiter Samariter Bund, der Malteser Hilfsdienst, die Johanniter Hilfsgemeinschaft, das Deutsche Rote Kreuz, die Branddirektion Leipzig, das HELIOS Herzzentrum, das Landesamt für Schule und Bildung und die Stadt Leipzig.

Unterstützt wird die Aktion von einer ganzen Reihe wichtiger gesellschaftlicher und fachlicher Akteure. Darunter sind der Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA), die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie & Intensivmedizin (DGAI), das Deutsche Reanimationsregister (German Resuscitation Council, GRC), der Deutsche Rat für Wiederbelebung und die Initiative „Ich kann Leben retten“ (IKLR).

Weiterhin unterstützen die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Leipziger Gruppe, Porsche Leipzig, der SC DHfK Leipzig, die Firma „commlab“ sowie der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR), Redaktion Wissen und Bildung, und Radio Leipzig.

Aktionsseite mit allen wichtigen Informationen und Teilnahmebedingungen:
http://www.schuelerrettenleben-leipzig.de/

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 82: Große Anspannung und Bewegte Bürger

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