Zur heutigen Videokonferenz von Ministerpräsident Michael Kretschmer mit den Intendanten öffentlich geförderter Theater sowie einem Theaterintendanten aus der freien Theaterszene erklärt Franz Sodann, kulturpolitischer Sprecher der Linksfraktion und Schauspieler von Beruf: „Mit dem Slogan ,Theater muss sein!‘ warb der Deutsche Bühnenverein für den Bestand von Theatern und Orchestern hierzulande. Der Anlass, über die Finanzierung und Zukunftsaussichten von Theatern und Orchestern nachzudenken, liegt zwar mehr als zehn Jahre zurück, doch die eindringliche Forderung hat an Bedeutung nichts eingebüßt.“

„Im Gegenteil: Ging es seinerzeit um die Unterfinanzierung von Theatern und Orchestern, die in Sachsen oft mit Haustarifverträgen arbeiteten, geht es heute, um Shakespeares Hamlet zu zitieren, um Sein oder Nichtsein von Theatern (und Orchestern). Erst mit dem Doppelhaushalt 2019/2020 wurde eine – wenn auch befristete – Lösung für das Problem der Haustarifverträge gefunden.

Nun sind viele Theater angesichts der verordneten Theater-Schließung in ihrer Existenz bedroht. Je länger die Schließung andauert, desto größer werden die Existenzsorgen von Künstlern und Bühnenpersonal vor allem der freien Theater.

Dabei hatten die Theater mit Einfallsreichtum und großem finanziellen und personellen Aufwand gerade erst nachgewiesen, dass sie nicht zu den Infektionsherden gehören. Genutzt hat es ihnen nichts. Deshalb fordere ich die Staatsregierung auf, ständig zu prüfen, ob ein infektionssicheres Grundangebot auch an Theatervorstellungen unter Pandemie-Bedingungen wieder möglich ist, sofern fachlich geprüfte und genehmigte Hygienekonzepte umgesetzt werden (Drucksache 4493). Das gilt für die gesamte Kunst und Kultur sowie deren Akteurinnen und Akteure!

Denn: ,Theater muss sein!‘ – und zwar weil Theater im umgangssprachlichen Sinne Aufregung verursachen. Genau das, Irritationen auslösen und Impulse geben, braucht eine lebendige Demokratie. Theater sind ,Laboratorien sozialer Phantasie‘. Daran mangelt es einer Gesellschaft, in der das kulturelle Leben stillgestellt ist.“

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