Vom 24.-27.2.2021 findet das „拆 CHAI. Chinesisches Filmfestival Leipzig“ in seiner achten Ausgabe erstmals komplett online statt. Das Festival bringt somit in diesem Jahr Kino aus und über China nicht nur nach Leipzig, sondern nach ganz Deutschland.

Wie in den Vorjahren wird das Festival vom Konfuzius-Institut Leipzig in Zusammenarbeit mit der Cinémathèque Leipzig ausgerichtet. Alle Filme können innerhalb des gesamten des Festivalzeitraums im Online-Saal der Cinémathèque gestreamt werden.

Das Programm, bestehend aus insgesamt 13 aktuellen Dokumentar-, Spiel- und Kurzfilmen, umfasst ein breites Spektrum an Themen und Perspektiven. Die Filme von jungen Talenten und etablierten Filmschaffenden zeichnen ein umfangreiches Bild der chinesischen Kultur und Gesellschaft im steten Wandel – zwischen Tradition und Moderne, Urbanität und Ländlichkeit, Kreativität und Beschränkungen.

Der Spielfilm „Changfeng Town“ feiert auf dem diesjährigen Festival seine Deutschlandpremiere – und dies noch vor dem chinesischen Kinostart. Regisseurin Wang Jing nimmt das Publikum mit in die Idylle einer ländlichen Kleinstadt, die wie ein von der Außenwelt abgeschnittener Mikrokosmos scheint, voller seltsamer Geschichten und exzentrischer Menschen.

„An Elephant Sitting Still“, das Regiedebüt des jungen, leider bereits verstorbenen Künstlers Hu Bo, begleitet vier Menschen auf ihrer Suche nach einem Ausweg aus der Leere und den Enttäuschungen ihres Alltags. Selten trägt ein Film über fast vier Stunden – dieser schafft es mit Bravour.

In ihrem Dokumentarfilm „Smog Town“ begleitet Filmemacherin Han Meng Herrn Li, den Leiter des Umweltamtes der Stadt Langfang, bei seinem alltäglichen Einsatz für eine bessere Luftqualität – angesichts der oft abweichenden Interessen von Regierung, Industrie und Angestellten kein leichtes Unterfangen.

Jennifer Lins und Sharon Mullallys Dokumentarfilm „Beethoven in Beijing“ reist zurück an den Anfang der 70er Jahre: Mithilfe des Philadelphia Orchestra, so hofft Richard Nixon, soll die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und China angestoßen werden. Auch für das Orchester und die klassische Musik selbst wird das chinesische Publikum in den Folgejahren eine immer größere Rolle spielen.

Der Kurzfilm „The Coin“ von der oscarnominierten Regisseurin Siqi Song besticht schon allein durch seine Optik: Die aufwendig gefilzten und in Stop-Motion animierten Figuren und Gegenstände erzählen die Geschichte von Anan, die auf dem Weg in die USA ihre Glücksmünzen verliert und so das Gefühl von Geborgenheit erst wiederentdecken muss.

In ihrem dokumentarischen Kurzfilm „The Qilin“ lassen David Lalé und Sam Hopkins Geschäftsleute aus Somalia, Nigeria, Kenia und dem Kongo zu Wort kommen. Sie berichten aus dem prekären Leben afrikanischer Immigrant/-innen und von ihrer Suche nach dem Glück in der südchinesischen Hafenstadt Guangzhou.

Bei zwei Lang- und vier Kurzfilmen geben die Filmschaffenden zusätzliche Einblicke in ihre Arbeit in Form von Q&A-Videos.

Alle Filme werden im Original mit englischen Untertiteln gezeigt.

Ein Einzel-/Kurzfilmrollenticket kostet 4,50€. Der Festivalpass mit 15€ lohnt sich schon ab dem dritten Film. Die Tickets können im Vorverkauf und während des gesamten Festivals über die Website der Cinémathèque Leipzig erworben werden.

Weitere Informationen unter:
www.chai-filmfestival.de
www.cinematheque-leipzig.de

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