Zum Internationalen Frauentag am 8. März äußert sich Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig: „Das Belastungsniveau von Frauen ist während der Corona-Pandemie in den meisten Fällen deutlich gestiegen. Besonders für viele berufstätige Mütter hat sich der Anteil an der sogenannten Sorgearbeit nochmals erhöht. Frauen schultern mehr. Ich danke allen Frauen für ihre Arbeit, die besonders im vergangenen Jahr noch sichtbarer geworden ist.“

Als Beispiel nannte der Minister Frauen, die tagsüber ihre Kinder beschulen, betreuen und bekochen, den Haushalt führen und ihre beruflichen Pflichten dann erfüllen, wenn die Kinder schlafen. „Bei allen Vorteilen, die Home-Office mit sich bringen kann, dürfen wir diese Ausdehnung der Tage und die Mehrfachbelastung nicht übersehen.“

Sachsen hat bundesweit die höchste Beschäftigungsquote von Frauen: Rund zwei Drittel der sächsischen Frauen gehen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Das mittlere Einkommen der vollzeitbeschäftigten Frauen ist geringer als das der Männer. Frauen sind nach wie vor häufiger in sozialen Berufen oder Dienstleistungsberufen als in technischen Berufen tätig. Nur etwas mehr als jede dritte Frau übt eine Führungsposition aus, wobei Sachsen mit diesem Wert in Deutschland mit an der Spitze liegt.

Minister Dulig weiter: „Das Thema Gleichstellung bleibt aktuell – nicht zuletzt wegen der immer noch unterschiedlichen Bezahlung von Frauen und Männern. Selbst in Branchen und Berufen mit hohem Frauenanteil gibt es zu selten eine gleichberechtigte Bezahlung.“

Im EU-Vergleich spielen in Deutschland strukturelle Merkmale wie Branchenverteilung, Berufsauswahl und Betriebszugehörigkeit für die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern eine besonders große Rolle. Das heißt, Eltern, Schule und Gesellschaft müssen gemeinsam dort ansetzen, wo eine besonders große Wirkung erzielt werden kann. Beispielsweise sollten Mädchen ermutigt und unterstützt werden, auch Berufe wie Ingenieurin oder im IT-Bereich zu ergreifen.

In vielen sogenannten Frauenberufen wie der Pflege braucht es eine höhere Tarifbindung. Eine andere wichtige Rolle spielt die gerechte Aufteilung der Sorgearbeit in der Familie. Meist übernehmen Frauen den größten Teil dieser Arbeit, zulasten ihrer beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten. Hier ist jeder und jede Einzelne gefordert.

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