Am 2. März 2021 hatte der Delitzscher Oberbürgermeister die Einrichtung eines ortsfesten Behelfsimpfzentrums in Delitzsch gefordert. In der größten Stadt des Landkreises Nordsachsen (Inzidenzwert am 22. März: 245) leben rund 5.000 Menschen, die 70 Jahre und älter sind.

Mit Schreiben vom 18. März 2021 informierte Staatsministerin Petra Köpping auf Nachfrage aus dem Delitzscher Rathaus, dass dem Einsatz von mobilen Impfteams der Vorrang vor einem festen Impfzentrum zu geben sei.

Dafür müsse jedoch erst einmal ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehen.

De facto kann Delitzsch damit also nicht länger auf ein Impfzentrum und nicht auf die schnelle Immunisierung der Bevölkerung hoffen. „Das enttäuscht mich sehr!“, bekundet der sichtlich frustrierte Delitzscher Oberbürgermeister Dr. Manfred Wilde, der bereits am gestrigen Montag einen offenen Brief an den sächsischen Ministerpräsidenten verschickt hatte. In diesem mahnt er zur Einberufung eines Runden Tisches auf Landesebene, um endlich wieder Bewegung in das gesellschaftliche Leben zu bringen und vor allem den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu erreichen.

Indes schürte Sozialministerin Köpping weiter die Hoffnung auf das Impfen durch Hausärztinnen und -ärzte. In einem Schreiben an den Sächsischen Städte- und Gemeindetag und damit auch an die Stadtoberhäupter im Freistaat hatte sie erneut in Aussicht gestellt, dass dies ab Mitte April beginnen könne. „Wir nehmen die Ministerin beim Wort!“, kündigte OBM Wilde an.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar