Die städtischen Bühnenhäuser Oper, Gewandhaus, Schauspiel und Theater der Jungen Welt bleiben für den Publikumsverkehr sowie für Eigen-, Fremd- und Mietveranstaltungen bis mindestens Ende April 2021 geschlossen. Eine verlässliche Rückkehr zum Spielbetrieb ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht gegeben, da laut derzeit gültiger Öffnungsstrategie eine stabile Inzidenz von unter 100 für die Stadt Leipzig und im Freistaat Sachsen Voraussetzung dafür ist.

Das TDJW wird einen vielseitigen digitalen April-Spielplan anbieten, gleichzeitig aber auch die Proben für zwei mobile Produktionen starten, die, sobald es die aktuelle Situation zulässt, für Schulen und Kitas buchbar sind.

In digitalen Gewässern segelt das Theater der Jungen Welt unter anderem mit dem interaktiven Umwelt- Abenteuer „UND MORGEN STREIKEN DIE WALE“ von Thomas Arzt. Darin begleitet das Publikum die 16-jährige Mel in eine Bucht, in der mehrere Wale gestrandet sind, und nimmt über ein Umfrage-Tool bei Zoom direkten Einfluss auf die Handlung. Jede Vorstellung kann dabei einen anderen Verlauf nehmen.

Die Inszenierung ist für ein Publikum ab 12 Jahren über Laptop und PC erlebbar und richtet sich ganz gezielt auch an Schulen. Für Schulklassen gibt es sowohl die Variante, die Produktion im Rahmen des Homeschoolings zu Hause zu sehen, als auch als Klassenverband (mit TDJW-Technik-Support) gemeinsam auf die digitale Reise zu gehen.

Die Maus „FREDERICK“ lädt im April zur digitalen Vorratssuche ein. Das Mäuseabenteuer nach dem Kinderbuch von Leo Lionni ist über die Plattform Zoom international zu sehen. Quer über den Globus werden auf diese Weise gemeinsam Sonnenstrahlen gesammelt – ob in Leipzig, Finnland, den USA oder in einem Kindergarten in Dubai.

Auf der Plattform dringeblieben.de ist im April eine neue Puppentheater-Inszenierung des TDJW zu sehen. In „GORDON UND TAPIR“ nach dem Kinderbuch von Sebastian Meschenmoser loten der ordnungsliebende Pinguin Gordon und ein chaotischer Tapir ihr Zusammenwohnen aus.

Über die Ostertage (1. bis 5. April) zeigt das TDJW die Detektivgeschichte „EMIL UND DIE DETEKTIVE“ nach dem Kinderbuchklassiker von Erich Kästner auf dringeblieben.de.

Im April steht außerdem das vierte offene Treffen vom „STADT-THEATER-ZUKUNFT-EXPERIMENT“ vor der Tür. Am 17. April können alle Theaterbegeisterten über Zoom gemeinsam Theater machen und sich darüber austauschen, wie ihr Theater der Zukunft aussieht und was es braucht, damit sie sich und ihre Stadt darin wiederfinden. Die Treffen sind offen gestaltet, es ist Raum für alle Ideen und jede/-r ist eingeladen, mitzumachen.

In der nagelneuen Tandem-Team-Aktion öffnet sich das TDJW noch mehr hin zu den Teilnehmer/-innen. Diese können dabei ein Zweierteam mit einer Person aus dem TDJW-Planungsteam bilden und dadurch das Stadt-Theater-Zukunft-Experiment als Planer/-innen mitorganisieren.

Auch bei dem theaterpädagogischen Projekt „WIR SIND GULLIVER“ können Theaterfans aktiv werden. Das TDJW ist aktuell auf der Suche nach Jugendlichen ab 13 Jahren, die ihre eigenen digitalen Theaterabenteuer gestalten möchten. Ab Mai entwickeln sie als zukünftige Autor/-innen, Regisseur/-innen und kreative Köpfe in kleinen Teams gemeinsam mit Theaterpädagog/-innen und professionellen Künstler/-innen eigene Stücke für den digitalen Raum und bringen sie im Oktober am TDJW zur Online-Premiere. Anmeldung unter: v.nivelle@tdjw.de

„WIR SIND GULLIVER“ knüpft an das Großprojekt „GULLIVER“ an, das im April sein digitales Finale hat und im Mai in ein physisches Theatererlebnis im Theaterbus mündet. Die letzte Folge der TDJW-Webserie „GULLIVER“ erscheint am 5. April auf dem YouTube-Kanal des Theaters.

Aktuell befinden sich zwei mobile Produktionen in den Proben, die für Schulen und Kitas buchbar sein werden. Eltern, Erzieher/-innen oder Lehrer/-innen können sich bei Interesse an das TDJW wenden:

Dem gesellschaftlichen Tabuthema häusliche Gewalt nähert sich auf behutsame Weise das Kinderbuch „KLEIN“ von Stina Wirsén an. Was kannst du tun, wenn es dir nicht gut geht? Wenn es zu Hause viel zu oft Streit gibt? Wenn niemand da ist, der dich tröstet, dich ins Bett bringt? Gerade in Corona-Zeiten nehmen häusliche Gewalt und Gewalt gegenüber Kindern zu. Die mobile Kita-Produktion „KLEIN“ ist ein Türöffner für Kinder und Eltern, darüber zu sprechen und Hilfe zu suchen. Die Produktion entsteht in Kooperation mit dem Kinderschutzbund Leipzig.

Evan Placeys „WiLd!“ lässt die Schüler/-innen die Welt aus der Perspektive des 13-jährigen Billy wahrnehmen. Billy ist impulsiv und ständig in Bewegung. In der Schule kann er nicht stillsitzen. Es fällt ihm schwer, sich zu konzentrieren. Mit seiner unkontrollierten Energie eckt er überall an. Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine der häufigsten kinder- und jugendpsychiatrischen Diagnosen – und wird dennoch leider immer wieder stigmatisiert. Das Klassenzimmerstück „WiLd!“ erzählt mit Tempo, Sensitivität und Witz vom Anderssein.

Termine im Überblick:

„UND MORGEN STREIKEN DIE WALE“ – 15., 17. und 21. April, jeweils um 18 Uhr

„FREDERICK“ – 9., 10., 11. April und 23., 24., 25. April, jeweils um 17 Uhr

„GORDON UND TAPIR“ – 27. April bis 2. Mai, jeweils 15 Uhr, Stream auf dringeblieben.de

„EMIL UND DIE DETEKTIVE“ – 1. bis 5. April, jeweils 15 Uhr, Stream auf dringeblieben.de

„KLEIN“ – ab April buchbar, mobile Produktion für Kitas (4+), Termine auf www.tdjw.de

„WiLd!“ – ab April buchbar, mobile Produktion für Schulen, Termine auf www.tdjw.de

Stadt-Theater-Zukunft-Experiment – 17. April um 11 Uhr, offenes Treffen, Anmeldung: zukunftstheater@tdjw.de

„GULLIVER“ – 5. April um 19 Uhr, finale Folge der Webserie erscheint auf YouTube

Das digitale Großprojekt „GULLIVER“ ist Teil des Projekts „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes. Das Kollektiv „komplexbrigade“ entwickelte dabei ein neues Format, in dem sich Elemente von Animationsfilm, Adventure Game, Rollenspiel, Worldbuilding und theatraler Installation verbinden.

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