Die Linksfraktion fordert Vorkehrungen im Landeshaushalt, um die digitale Bildung in Schule und Kita zu verbessern. Dazu erklärt Luise Neuhaus-Wartenberg, bildungspolitische Sprecherin: „Die Bildungsverluste infolge der Schulschließungen sind enorm – sie auszugleichen ist eine große Aufgabe.“ 

„Zusätzliche Ganztagsangebote sind gut, sie werden aber kaum ausreichen. Auch wenn der Ruf nach Normalität laut und verständlich ist, so kann es nicht der nach der ,alten‘ Normalität sein. Die war auch im Bildungsbereich nicht durchweg gut: zu volle Klassen, zu wenige Lehrkräfte, schlechter Betreuungsschlüssel in den Kitas, schlechte digitale Ausstattung, schlechte Bezahlung von Erzieher/-innen, Prüfungs- und Leistungsdruck, Bildungschancen abhängig von sozialer Herkunft.

Der Staatsregierung muss klar sein, dass es kein Zurück zur alten Normalität geben kann und darf. Sonst werden wir der aktuellen Situation und vor allem den Kindern nicht gerecht. Mut und Kreativität sind gefragt. ,Bildung lernen‘ heißt auch von ,Corona lernen‘.

Wir begrüßen es, dass die Lehrkräfte endlich Dienstlaptops bekommen sollen, aber auch das sorgt noch nicht für gute digitale Bildung. Damit der Freistaat seine Defizite abbauen kann, wollen wir kräftig investieren. An den Schulen muss es hauptamtliche IT-Beauftragte geben, um die Lehrkräfte bei der Administration von Geräten und Infrastruktur zu unterstützen. Ferner sollen alle Schulkinder in Klasse 5 ein digitales Endgerät bekommen, das sie bis zum Abschluss behalten.

Zuhause können nur Eltern mit gut gefülltem Portemonnaie gute Bildungschancen bieten. Das wollen wir so gut es geht ausgleichen und es allen Schulkindern mittels entsprechender Gutscheine Nachhilfeunterricht ermöglichen, der in ein gutes Ganztagsangebot eingebettet ist und mit Hilfe anerkannter Nachhilfeinstitute in der Schule stattfindet. Bildungschancen dürfen nicht von Herkunft oder Geldbeutel abhängen! Dieser Haushalt löst das nicht ein, deshalb werden wir ihn ablehnen.“

Ihre für Kindertagesstätten zuständige Fraktionskollegin Marika Tändler-Walenta fügt hinzu: „Auch die Weiterentwicklung des Kita-Systems darf durch die Pandemie nicht zum Stillstand kommen. Wir halten fest am Ziel, den Betreuungsschlüssel in den Kitas Jahr für Jahr zu verbessern, um 2032 einen akzeptablen Stand zu erreichen. Zudem fordern wir ein Modellprojekt zur Digitalisierung der frühkindlichen Bildung.

Ein altersgerechter und pädagogisch sinnvoller Umgang mit digitalen Medien muss früh erlernt werden, denn Kinder werden spätestens in der Schule mit diesen Technologien konfrontiert – die Frage lautet nicht ob, sondern wie. Alle Kinder müssen dieselben Chancen haben. Bildungslücken müssen bereits in der frühkindlichen Bildung erkannt werden.“

Die wichtigsten Änderungsanträge der Linksfraktion: www.sogehtsolidarisch.de

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