Bei der Innenministerkonferenz, die vom 16. bis 18. Juni 2021 tagt, will sich Innenminister Roland Wöller (CDU) erneut für personalisierte Tickets in Fußballstadien einsetzen. Dazu sagt Marika Tändler-Walenta, sportpolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Der Vorstoß des entlassungsreifen Innenministers Roland Wöller ist weder neu noch hilfreich.“

„Er bezieht sich mit seinem Vorschlag auch auf die Pandemie – zu deren Bewältigung gehört es aber auch, Grundrechtseinschränkungen komplett aufzuheben, sobald die Lage dies erlaubt. Es wäre nicht statthaft, die Pandemie zu nutzen, um dauerhafte Datensammelei und Gängelung der mehrheitlich friedlichen Fans durchzusetzen. Besser und hilfreicher wäre es, die Fanszene bei der Gewaltprävention zu unterstützen, anstatt alle Fußballfans als potentielle Gewalttäter hinzustellen.

Mal wird die Corona-Schutzverordnung zur Begründung aufgeführt, dann versuchen Konservative aus der verabscheuungswürdigen Randale beim Dynamo-Spiel gegen Türkgücü München politisches Kapital zu schlagen. Diese fand allerdings vor dem Stadion statt, nicht darin, und wer solche Angriffe anstrebt, wird sich durch personalisierte Tickets nicht abhalten lassen. Die Tickets sind also eine Scheinlösung, die allerdings sämtliche Fußballfans unter Generalverdacht stellt. Wöller will mit Aktionismus darüber hinwegtäuschen, dass er als Minister eine Fehlbesetzung ist.“

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