Im von der Stadt Leipzig erstmals initiierten Konzeptverfahren für Baugruppen stehen nun die sechs Gewinnergruppen fest. Aus 17 Bewerbungen setzten sich sechs Baugemeinschaften mit ihren kooperativen und innovativen Konzepten durch. Die von der Stadt und der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) dafür bereitgestellten Grundstücke sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt.

Ebenso vielfältig wie die Grundstücke stellten sich auch die Bewerbergruppen dar. Diese wurden auf dem Weg zur Abgabe ihrer Konzepte kontinuierlich durch das Netzwerk Leipziger Freiheit unterstützt. Mit den Gewinnergruppen sollen nun innerhalb der nächsten Monate Erbbaurechtsverträge abgeschlossen werden, so dass die Konzepte schnellstmöglich in die Tat umgesetzt werden können.

„Kooperatives und gemeinschaftliches Bauen – dahinter steckt die Idee der Bürgerstadt: Menschen dieser Stadt packen selbst an und bereichern die Quartiere mit ihren Ideen“, sagt Baubürgermeister Thomas Dienberg.

„Die Strukturen dafür wurden geschaffen, lange bevor in Leipzig der Bevölkerungszuwachs der jüngsten Zeit abzusehen war. Heute profitieren diese Initiativen selbst, vor allem aber die gesamte Stadtgesellschaft von der Vorstellungskraft, vom Durchhaltevermögen und dem Engagement der Baugruppen, das deutlich über die eigenen vier Wände hinausgeht und einen wichtigen Beitrag zur Schaffung vielfältigen und bezahlbaren Wohnraums leistet.“

Die Grundstücke und die dazugehörigen Baugruppen

Stadt Leipzig:

  • Gothaer Straße 42, Gohlis: Baugruppe WE forever – gemeinsam Wohnen
    (Mietshäusersyndikat)
  • Wittenberger Straße 55, Eutritzsch: Baugruppe Wi 55 (GmbH & Co. KG)
  • Braustraße 22, Zentrum-Süd: Baugruppe HolzBrau Süd (GbR/WEG)
  • Breitschuhstraße 28/30, Großzschocher: Baugruppe WohnAlternative 50+

(EinHaus GmbH)

  • Breitschuhstraße 31, Großzschocher: Baugruppe Ein Haus im Fluss in
    Zschocher (Mietshäusersyn-dikat)

Grundstück LWB:

  • Walter-Albrecht-Weg, Mockau: Baugruppe Cassida (gGmbH)

Das Konzeptverfahren ebnet den Weg für neue kooperative Wohnprojekte in Leipzig, die in den Bereichen nachhaltiges Bauen oder klimafreundliche Mobilität genauso wie inklusives und soziales Miteinander innovative Wege beschreiten möchten. Geplant ist beispielsweise eine Wohngemeinschaft mit Menschen mit Behinderung als Teil einer Baugemeinschaft.

In der Gothaer Straße 42 könnte ein neues Stadtteilcafé entstehen, das Mitglieder einer Wohnprojektinitiative betreiben. Auf drei der sechs Grundstücke sollen ein mehrgeschossiger Wohnungsbau in Holzbauweise entstehen. Dächer und Fassaden werden zum Teil begrünt und die Sonnenergie genutzt. Zudem sehen einige Gruppen die Aufbereitung des Regenwassers und den Einsatz ökologischer Baustoffe vor.

Den Baugruppen gehören Menschen aller Generationen und mit unterschiedlichsten Einkommen an. Mit den Konzeptverfahren verfolgt die Stadt Leipzig das Ziel, dass Wohnen in Leipzig für alle vielfältig, bezahlbar und zukunftssicher weiterentwickelt wird.

Die Jury setzte sich aus Vertretern des Stadtrates, des Liegenschaftsamtes, des Amtes für Wohnungsbau und Stadterneuerung sowie des Stadtplanungsamtes zusammen. Auch die LWB sowie der Bürgervereins Gohlis e.V. waren repräsentiert. Im September 2021 werden die nächsten kommunalen Grundstücke für kooperatives und gemeinschaftliches Bauen angeboten.

Interessierte Baugruppen finden weitere Informationen dann unter www.leipzig.de/konzeptverfahren und unter www.netzwerk-leipziger-freiheit.de.

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