Ab dem 1. Januar 2023 werden die Behörden und Bildungseinrichtungen sowie weitere Liegenschaften des Freistaates Sachsen erstmals zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen versorgt. Dazu wurde durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) eine europaweite Ausschreibung durchgeführt, in deren Ergebnis für drei Jahre zwei regional in Sachsen tätige Unternehmen beauftragt werden konnten.

„Ich freue mich sehr, dass wir zwei regional ansässige Partner gefunden haben, die ab dem Jahr 2023 die rund 2.500 Abnahmestellen mit einem Jahresverbrauch von etwa 380 Gigawattstunden mit Ökostrom versorgen“, so Oliver Gaber, Kaufmännischer Geschäftsführer des SIB.

„Das entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch einer Stadt mit zirka 80.000 Einwohnern. Durch die Umstellung auf 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energiequellen können jährlich rund 100.000 Tonnen CO2 kompensiert werden. Damit sendet der Freistaat Sachsen ein deutliches Signal für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit.“

Die Beschaffung des Ökostroms erfolgt auf Grundlage des sächsischen Energie- und Klimaprogramms und ist auch ein Bestandteil des Masterplans „Klimabewusste Landesverwaltung“, um CO2-Emissionen zu kompensieren sowie der Vorbildrolle des Freistaates Sachsen im Bereich des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Die Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Hintergrund

Der SIB bewirtschaftet rund 1.400 Liegenschaften mit über 2.900 Gebäuden und einer Nettoraumfläche von 5,5 Millionen Quadratmetern. Dahinter verbirgt sich ein vielfältiges Immobilienportfolio zudem neben Verwaltungsgebäuden, wie beispielsweise Finanzämter oder Polizei- und Justizgebäude, auch teils hoch technisierte Lehr- und Forschungsgebäude für Hochschulen und Universitäten gehören.

Für die Bewirtschaftung der Liegenschaften sind rund 204 Millionen Euro Haushaltsmittel erforderlich, von denen allein die Stromversorgung ein Drittel der Kosten ausmacht (Stand 2020). Um die Stromversorgung sicherzustellen führt der SIB regelmäßig Ausschreibungen durch. Neben den durch den SIB betreuten Liegenschaften umfassen die Ausschreibungen auch Objekte weiterer landeseigener Einrichtungen, um Synergieeffekte nutzen zu können und für alle Beteiligten ein möglichst wirtschaftliches Ergebnis zu erzielen.

Mit der nun durchgeführten Ausschreibung gab es erstmals die Vorgabe, Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen mit Nachweis gemäß Herkunftsnachweisregister des Umweltbundesamtes zu beschaffen.

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